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Literarische Übersetzungen (Auswahl)

Susana Szwarc: Zöpfe – Das geraubte Geheimnis. Aus dem argentinischen Spanisch übersetzt von Erna Pfeiffer. Wien: Löcker-Verlag, 2019 (edition pen, Bd. 124), ISBN 978-3-85409-956-7.

Ein Roman voller Poesie in unheimlicher Atmosphäre, in einer vage exotischen, aber auch desolaten Umgebung. Als argentinisch kann sie manchmal wahrgenommen werden, wenn golden glänzende Matebecher von Person zu Person gereicht und Asados gegrillt werden. Aber konkrete Orte werden keine genannt; Schauplätze sind ein namenloses Dorf und – im Gegensatz dazu, Tagesreisen entfernt – eine ebenso anonyme Stadt. 

Zöpfe, die abgeschnitten im Straßengraben liegen. Rot gekleidete Mädchen an der Hand ihrer Mutter. Eine Wunderheilerin, in deren Augen die Farbe Rot Entsetzen hervorruft. Fieber, Krankheit, Agonien, Todeswünsche. Eine sterbende Liebe, ein Auseinanderleben, unverständliche Sprachen, verwechselte Geburtstage. Gierige Zähne, ins Fleisch einer Melone geschlagen. Bis zum grünen Erbrechen getrunkener Matetee, unstillbarer Durst auf Grapefruitsaft. Ohrenbetäubende Schreie. Plaudereien unter dem Paradiesbaum. Fremde Großstadt. Verwirrende Träume. Ein geöffneter Sarg, verhängte Spiegel. Zopfartig wird der Text selbst aus verschiedenen Strängen, Strähnen geflochten, deren Verschlungenheit beim Lesen wieder aufgedröselt werden muss. Das leitmotivartig wiederkehrende Gestrüpp, das Dickicht, steht für das Unentwirrbare, Verwirrende dieser extrem dichten poetischen Prosa.

Susana Szwarc wurde in der Kleinstadt Quitilipi in Argentinien als Tochter polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender geboren. Sie lebt in Buenos Aires, wo sie literarische Workshops und Lesungen abhält sowie sich an verschiedenen kulturellen Projekten beteiligt. Sie hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, wurde mehrmals in offizieller Mission auf internationale Buchmessen entsandt (Frankfurt, Havanna, Bogotá) und einige ihrer Werke wurden unter anderem ins Französische, Englische, Deutsche, Italienische, Polnische, Chinesische und Rumänische übersetzt. Sie ist Mitglied des argentinischen PEN-Clubs und engagiert sich dort vor allem für die Rechte der indigenen Völker Argentiniens. 

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Luisa Futoransky: El Formosa

Luisa Futoransky: Formosa. Roman. Aus dem argentinischen Spanisch von Erna Pfeiffer. Wien: Löcker-Verlag, 2017 (edition pen, Bd. 68), 300 Seiten. ISBN 978-3-85409-864-5

Formosa, ein Text mit rätselhaftem, vieldeutigem Titel, präsentiert sich als vielschichtiges, formenreiches Gebilde: teils als fiktive Autobiographie gestaltet, ist es zugleich Roman, Familiensaga und Migrationserzählung. Unter diesem gemeinsamen Dach finden sich auch eingestreute Essays, Traumberichte, Dialogpassagen, Liebesgeschichten, kulturgeschichtliche Überlegungen und am Ende sogar ein humoristisches Glossar zu verwendeten jiddischen Ausdrücken. Dass seine Autorin ursprünglich als Lyrikerin begonnen hat, hört und sieht man auch ihren Prosatexten an. Sie sind ausgesprochen fragmentarisch, was im Fall einer Exilschriftstellerin nicht verwundert, deren Vita zum Zeitpunkt der fluchtartigen Ausreise aus ihrem Ursprungsland Argentinien 1976 einen nie mehr kittbaren Bruch erfahren hat. Wie bei ihren Vorfahren, die als Jüdinnen und Juden Anfang des 20. Jahrhunderts aus Osteuropa geflohen waren, sollte sich auch ihr eigener Lebensfaden nie mehr nahtlos zusammenknüpfen lassen, blieb er doch unwiederbringlich in abgerissene lose Enden zerfasert, durchtrennt zwischen einem Davor und einem Danach des Exils, einem Diesseits und Jenseits des Atlantiks, zwischen Buenos Aires und Paris. "Ich habe immer an fragmentarische Literatur geglaubt, weil das Leben fragmentarisch ist. Und die Realität bricht immer unvorhergesehen ein", sagt Luisa Futoransky einmal in einem Interview.

Luisa Futoransky, 1939 in Buenos Aires als Tochter und Enkelin einer osteuropäisch-jüdischen Immigrantenfamilie geboren. Sie studierte Jura sowie Musikwissenschaft und Opernregie in Argentinien. 1976 wurde sie eingeladen, in Tokio Italienische Oper zu lehren. Dies ermöglichte ihr einerseits, der zu jener Zeit in Argentinien herrschenden Militärdiktatur zu entgehen, war aber auch der Beginn ihres lebenslangen Exils. Die Autorin hat zahlreiche Gedichtbände, Romane, Erzählungen und Essays veröffentlicht, die ins Französische, Englische und Deutsche sowie ins Hebräische, Portugiesische und Japanische übersetzt worden sind.

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Alicia Kozameh: 259 Sprünge (Salto Immortale inbegriffen)

Aus dem argentinischen Spanisch übersetzt von Erna Pfeiffer.

Wien: Löcker-Verlag, 2017 (edition pen, Bd. 60) ISBN 978-3-85409-844-7

Das Sprunghafte, Zerrissene, prägt nicht nur die Struktur des Textes, sondern auch das Lebensgefühl der aus ihrem Umfeld gerissenen Figuren: politische Gefangene, Gefolterte, Exilierte. Risse gehen durch die polarisierte Gesellschaft Argentiniens, und so reißt auch der Erzählfaden immer wieder ab, wenn er bis zur Unerträglichkeit gespannt war. In "259 Sprüngen" setzt sich die argentinische Autorin Alicia Kozameh mit dem Thema Exil literarisch auseinander, einem Thema, das nur fragmentarisch zu erfassen ist. 'Sprunghaftigkeit' bedeutet im Zusammenhang dieses Romans sowohl das Nicht-Kontinuierliche der formalen Textgestaltung als auch die darin thematisch angerissene Zerrissenheit des entwurzelten Menschen, in diesem speziellen Fall der aus ihrem gewohnten Umfeld, aus ihrem politisch-sozialen Kontext herausgerissenen Frau.

Mit dem großen argentinischen Autor Julio Cortázar, ihrem Landsmann, der die Himmel-und-Hölle-Technik in die Literatur gebracht hat, hat Kozameh sicherlich das Faible für experimentelle Verfahren und gleichzeitiges politisches Engagement gemeinsam. Denn ihre Texte sind keine zweckfrei-formalen Spielereien im leeren Raum postmoderner Beliebigkeit, sondern Form ist hier an Inhalt, Aus-Sage rückgebunden.

Alicia Kozameh, als Tochter einer jüdisch-arabischen Einwandererfamilie im argentinischen Rosario geboren. Bekannt wurde die argentinische Schriftstellerin vor allem für ihre literarische Aufarbeitung der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Ihre Romane und Erzählungen enthalten einerseits zahlreiche autobiographische Elemente und zeichnen sich auch durch innovative literarische Techniken aus. Ein weiteres Hauptthema in ihrem Werk sind Exil und Migration.

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Mit den Augen in der Hand: argentinische Jüdinnen und Juden erzählen

Herausgegeben und übersetzt von Erna Pfeiffer. Mit einer Einleitung von Saúl Sosnowski, Leonardo Senkman, Florinda F. Goldberg und einem Nachwort von Elisabeth Baldauf.

Wien: Mandelbaum Verlag, 2014. ISBN 978-3-85476-446-5

AutorInnen: Sergio Chejfec, Alicia Dujovne Ortiz, Manuela Fingueret, Luisa Futoransky, Mario Goloboff, Alicia Kozameh, Liliana Lukin, Andrés Neuman, Diana Raznovich, Reina Roffé, Sara Rosenberg, Mario Satz, Ana María Shua, Alicia Steimberg, Perla Suez, Mario Szichman, Susana Szwarc.

Marino Ferri rezensiert das Buch ausführlich und schließt mit folgendem Fazit: »Dem kenntnisreich zusammengestellten Sammelband 'Mit den Augen in der Hand' gelingt es, anhand repräsentativer Textauszüge ein Panorama jüdisch-argentinischen Literaturschaffens des 20. Jahrhunderts zu geben. Die Kurzportraits und Bibliographien der siebzehn Autorinnen und Autoren sind Hilfe bei Interesse an weitergehender Lektüre, obschon viele der Texte (noch) nicht in deutscher Fassung existieren. Daneben gestatten die Essays und die vielen Fußnoten auch Einblicke in jüdische und argentinische Geschichte und Geographie. Die Polyphonie dieser siebzehn Stimmen, die aufgrund gewisser gemeinsamer Grundvoraussetzungen doch immer wieder ähnliche Themen aufgreifen, ist faszinierend und erlaubt wertvolle Einblicke in ein literarisches Feld, das für den deutschen Sprachraum bislang noch nicht umfassend erschlossen ist.«

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Pedro Arturo Reino Garcés: América: Guitarra de otros verbos / Amerika: Gitarre anderer Worte

Edición crítica y traducción de Erna Pfeiffer. Herausgegeben, kritisch annotiert und übersetzt von Erna Pfeiffer. Con una introducción de Germán Calvache Alarcón e ilustraciones de Oswaldo Viteri. Mit einer Einleitung von Germán Calvache Alarcón und Illustrationen von Oswaldo Viteri. Frankfurt am Main [et al.]: Peter Lang Edition, 2013. (Ecuador: Studien und Editionen, Bd. 3) ISBN 978-3-631-64029-6

Als offizieller Chronist der Stadt Ambato hat Pedro Arturo Reino Garcés die spannende Aufgabe, bisher kaum erforschte Dokumente aus der Kolonialzeit zu entziffern und die dahinter verborgene(n) Geschichte(n) zu rekonstruieren. In seiner Lyrik lässt er, in Tradition von Neruda oder Dávila Andrade, die "andere Seite der Conquista" aufblitzen. Inspiriert von den 200-Jahr-Feiern der "Unabhängigkeit" Lateinamerikas gibt er denen eine poetische Stimme, die in den Annalen der Weltgeschichte kaum vorkommen: indigenen HeldInnen der Freiheitsbewegungen wie Rumiñahui, Caupolicán, Anacaona, Hatuey, Mackandal etc., von Kuba bis Chile, von Mexiko bis Paraguay. In seiner Liebeslyrik leuchtet der hoch poetische Zauber der Anden, mit Vulkanen, Maisfeldern, Marktszenen, exotischer Flora und Musik auf.

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Pedro Arturo Reino Garcés: Kosmische Gitarre

Aus dem ekuadorianischen Spanisch von Erna Pfeiffer. Ambato: Editorial Pío XII, 2011.

Reina Roffé: "Romanze von Don Gato und Doña Reina von Tétouan"

In: ila (Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika), Nr. 335, Mai 2010, S. 10-12.

Website der Zeitschrift

Rosario Ferré: "Wenn die Frauen die Männer lieben"

In: Nimm mich. Die schönsten erotischen Erzählungen. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Hansjürgen Blinn. Mit Zeichnungen von Gustav Klimt. Berlin: Aufbau, 2008, S. 222-244.

Der Index war über Jahrhunderte das Schicksal der erotischen Literatur. Die "Bibliotheca erotica" macht die Meisterwerke des Genres wieder zugänglich - in hochwertiger Ausstattung, mit künstlerischen Illustrationen. Drei Bände bilden den Auftakt einer literarisch-erotischen Liaison. Von Boccaccio bis Bukowski Berühmte Erotiker von Lukian über Boccaccio, Musset, Balzac, Panizza und Wedekind bis Anaïs Nin und Charles Bukowski zeigen die Vielschichtigkeit des Erotischen in der abendländischen Literatur.

Vergriffen, im ZVAB erhältlich

Luisa Valenzuela: Feuer am Wort

Erzählungen. Aus dem argentinischen Spanisch von Helga Lion, Erika (sic!) Pfeiffer, Julia Schwaighofer, Eva Srna und Birgit Weilguny. Mit einem Vorwort von Erna Pfeiffer und einem Nachwort der Übersetzerinnen.

Klagenfurt / Celovec: Drava Verlag, 2008 (= Edition Milo, Bd. 17). ISBN 978-3-85435-558-8

Luisa Valenzuela ist in der lateinamerikanischen Literaturszene keine Unbekannte: von weltweit anerkannten Autoren wie Julio Cortázar oder Carlos Fuentes hoch gelobt, hat sie seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts konstant einen eigenständigen Weg beschritten, der zwar seine Herkunft aus der Tradition der fantastischen Literatur in Argentinien nicht verleugnen kann (Borges und Bioy Casares gingen schließlich im Haus ihrer Kindheit aus und ein), sehr rasch aber in neue, bisher unerschlossene Gefilde aufgebrochen ist: Aufmüpfige feministische Töne mischen sich bei ihr hinzu, eine Vorliebe für die Demontage von Klischees und ein sozialkritisches Potenzial, das auch vor Tabuthemen wie Folter und Diktatur nicht Halt macht. Obwohl Luisa Valenzuela eine scharfe Analytikerin ist (hier hat sie aus der Schule Lacanscher Psychoanalyse gelernt), beweist sie durchaus ein Faible für Elemente des Magischen Realismus, für Traumhaftes, Mystisches und Unerklärbares.

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In den Händen des Mondes. Texte lateinamerikanischer Frauen

Herausgegeben und übersetzt von Erna Pfeiffer.

Wien: Milena-Verlag, 2003.

Im Literaturwettbewerb "Año 2000: Memoria histórica de las mujeres en América Latina y El Caribe" in El Salvador prämierte Gedichte, Kurzgeschichten und Berichte von: Anahí Mallol (Argentinien), Yiria Escamilla Martínez (Mexico), Alma Idalia Sánchez Pedraza (Mexico), Alicia Kozameh (Argentinien), Eugenia Echeverría Veas (Chile), Miggdalys Cabello Alarcón (Venezuela), María del Carmen Sillato (Argentinien), Engracia Reyna Caba (Guatemala), María Cecilia Dubón (El Salvador).

Mit einem Vorwort der Herausgeberin und einem Anhang zu den historischen Hintergründen in den einzelnen lateinamerikanischen Staaten.

Website des Verlages

Miguel de Unamuno: Wie man einen Roman macht

Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 2000 (= Essay, 42).

Verrückt zu sein, sagt man, bedeute, den Verstand verloren zu haben. Den Verstand, aber nicht die Wahrheit, denn es gibt Verrückte, welche Wahrheiten aussprechen, die andere verschweigen, weil es nicht rational und auch nicht ratsam ist, sie auszusprechen, und deshalb sagt man, sie seien verrückt. Doch was ist Verstand? Verstand ist das, worin wir uns alle einig sind, alle oder zumindest die Mehrheit. Die Wahrheit ist etwas anderes; die Vernunft ist sozial, die Wahrheit ist gewöhnlich vollständig individuell, personell und nicht mitteilbar. Der Verstand einigt uns und die Wahrheiten trennen uns.

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Alicia Kozameh: Schritte unter Wasser

Aus dem argentinischen Spanisch übersetzt von Erna Pfeiffer. Mit einem Nachwort von Saúl Sosnowski.

Wien: Milena Verlag, 1999.

"Nie wieder!" war eine der Parolen jener Bewegung im postdiktatorischen Argentinien, die die Aufklärung der Verbrechen während der Militärdiktatur in den 70er und 80er Jahren und die Bestrafung der Folterer und Mörder forderte. Wie mit dem Trauma weiterleben ist eine Überlebensfrage für die Opfer. Mit Literatur versucht es Alicia Kozameh. Sie war 22 Jahre, als sie am 24. September 1975 verhaftet wurde. Verglichen mit anderen hatte sie "Glück", da sie nicht zu den Verschwundenen zählte, sondern zu den "offiziellen" Gefangenen und Ende 1978 freikam. Sie erzählt von frauenspezifischen Facetten der Folter und Haft, von gebliebener Verletzlichkeit und von der Irritation der Normalität in der Freiheit. Die New York Times Book Review schrieb dazu: "Diese fragmentarischen, episodenhaften Briefe, Aussagen, Erinnerungen und Dialoge verdichten sich zu einem großartigen, starken Roman".

Auf Deutsch vergriffen

Englischsprachige Ausgabe

Luisa Valenzuela: "Tango"

In ila (Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika, Bonn)
226, 15. Juni 1999, S. 44-45.

Website (zum Archiv der Zeitschrift)

Miguel de Unamuno: "Eine Liebesgeschichte" und "Ein armer reicher Mann oder das komische Lebensgefühl"

In Miguel de Unamuno: Das Martyrium des San Manuel. Drei Geschichten zur Unsterblichkeit. Mit einem Nachwort von Erna Pfeiffer.

Berlin: Ullstein-Verlag, 1998, S. 49-132.

"Und jetzt spiel weiter, aber ohne etwas zu riskieren, selbstlos, denn in der Selbstlosigkeit liegt der Witz ... Und im Witz liegt das Leben."

Die menschliche Existenz ist tragisch, aber Sinn macht sie doch. Macht sie? Durchgespielt mit einem ungläubigen Priester, zwei Liebenden und einem Bankangestellten, wirft Unamuno Fragen nach dem Glauben, nach der menschlichen Bestimmung, nach der Liebe auf. Und wie in "Nebel" erweist er sich als ein Autor, der mit dem Leben und seinen Figuren um die Wahrheit feilscht, die am Ende nicht zu haben ist.

Alicia Kozameh: Straußenbeine

Roman. Übersetzt aus dem argentinischen Spanisch von Erna Pfeiffer.

Wien: Milena Verlag, 1997.

In ihrem dritten Roman arbeitet die argentinische Autorin Alicia Kozameh in dem ihr eigenen, unverwechselbaren Schreibgestus die Beziehung eines jungen Mädchens zu der älteren, behinderten Schwester und zu deren frühen Tod auf. Die große Spannweite an Sprachstilen innerhalb der Erzählstimme des autobiographischen Ichs in Gestalt der Protagonistin Alcira vermittelt sehr eindrücklich ein Gefühl von Authentizität: Anfänglich schildert sie aus der Wahrnehmung des kleinen Mädchens, dessen Perspektive sich dem fortschreitenden Alter entsprechend ändert und verschiebt. Am Ende des Romans spricht sie als Siebzehnjährige.Obwohl unverkennbar autobiographisch motiviert, geht dieser Roman über eine rein dokumentarische Wiedergabe erlebter Realitäten hinaus, vielmehr wird hier in künstlerisch beeindruckender Weise eine fiktive Welt in einer fesselnden, höchst innovativen Sprache geschaffen.

Auf Deutsch vergriffen

Englischsprachige Ausgabe

Miguel de Unamuno: Selbstgespräche und Konversationen

Ausgewählt und aus dem Spanischen übersetzt von Erna Pfeiffer.

Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 1997. ISBN: 9783854204534

Erstmals eine größere Sammlung an Essays, die das so quer gegen alle Ideologien liegende Denken von Miguel de Unamuno repräsentativer vorstellt. Erna Pfeiffer hat für diesen Band hauptsächlich Texte über Spanien und die Spanier, über das Reisen und das Schreiben ausgesucht. Wer in dem neu aufgeflammten Interesse an diesem spanischen Schriftsteller insbesondere den Polemiker, den engagierten Bürger und immer eigenständigen Intellektuellen Unamuno kennenlernen möchte, der findet in Selbstgespräche und Konversationen eine Fülle von unkonventionellem, klugem Material.

Aus dem Inhalt:

  • Phantasien und Meditationen
  • Spanien und die Spanier
  • Gedanken über das Schreiben
  • Nachwort

"Der einst Spaniens Linken wie Rechten unbequeme Miguel de Unamuno findet wieder die gebührende Beachtung." (Die Furche)

"Eine Kollektion ausgesuchter Schätze." (Thomas Ballhausen)

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Miguel de Unamuno: Plädoyer des Müßiggangs

Ausgewählt und aus dem Spanischen übersetzt von Erna Pfeiffer.

Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 1996 (= Essay 31). ISBN: 9783854204428

2. Auflage: Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 1996.

3. Auflage: Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 2002.

4. Auflage: Graz-Wien: Literaturverlag Droschl, 2018.

Der Mensch arbeitet, um Arbeit zu vermeiden, er arbeitet nicht um zu arbeiten. Es ist unglaublich, welche Arbeiten der Mensch auf sich nimmt, nur um nicht arbeiten zu müssen.

Die Essays stammen aus den Jahren 1908 bis 1916 und zeigen den Autor als Träumer und Spaziergänger, der seinem Hang zur streitbaren Polemik nur selten nachgibt, wie z. B. in dem Essay Die Pflicht und die Pflichten, wo er nahezu wütend mit Tugenden wie Dogmatismus, Intoleranz und blindem Gehorsam aufräumt.

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Luisa Valenzuela: Offene Tore. Geschichten aus Lateinamerika

Übersetzt aus dem argentinischen Spanisch von Erna Pfeiffer. Wien: Wiener Frauenverlag, 1996.

Erfrischend ketzerisch und doch merkwürdig selbstgenügsam muten uns die Geschichten Luisa Valenzuelas an, die scheinbar so unvereinbare Gebiete wie Mythos, Politik und Humor zu einem Cocktail voller Esprit mixt. Das "Rezept": ein Schuss (dies durchaus in makabrer Zweideutigkeit gemeint) "Argentina-Bitter", vermengt mit einem gerüttelten Maß feministischer Ironie, darüber eine Prise südamerikanischen Lokalkolorits in Sprache und Ambiente, und nicht zu vergessen das nötige Quäntchen schwarzen Humors...

Luisa Valenzuela: "Nachts bin ich dein Pferd"

In: Die Hälfte des Himmels. Frauen in Lateinamerika, Afrika, Asien und der arabischen Welt. Zusammengeführt von Andrea Wörle. München: dtv, 1993, S. 262-265.

Carmen Boullosa: "Muttertod"

in: Interlit e.V. (Hg.): Aus fernen Großstädten. Lesebuch Neue Metropolen. Erlangen: Internationale Literaturtage 3, 1993, S. 127-130

Abgedruckt auch in NZ am Wochenende (Nürnberger Zeitung), Nr. 144 (26. Juni 1993), S. 4, und in epd Entwicklungspolitik, 2/3/94 (Januar), S. 18-20.

Carmen Boullosa: Sie sind Kühe, wir sind Schweine

Roman. Aus dem Spanischen von Erna Pfeiffer.

Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1993.

So ist es, wenn sich die Körper näherkommen. Das Fleisch offenbart, was weder die Augen noch der Verstand sehen können.

Daniela Gioseffi (Hg.): Frauen über den Krieg

Übersetzungen von Michael Gingrich, Johann Heiss, Erna Pfeiffer, Karin Rick u.a.

Wien: Wiener Frauenverlag, 1992.

Hier, zum ersten Mal in einem Buch gesammelt, finden sich die Aussagen bemerkenswerter Frauen - sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart -, vereint im Wunsch nach Frieden. Bedeutende Schriftstellerinnen, Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Friedensaktivistinnen wie Hannah Arendt, Bertha von Suttner, Margaret Atwood, Marguerite Duras, Natalia Ginzburg, Rosa Luxemburg, Anna Achmatowa, Emily Dickinson, Friederike Mayröcker und viele andere schreiben ihre Abscheu vor dem Krieg, aber auch ihre Hoffnungen und ihre Visionen nieder.

Gioconda Belli: Quetzalcóatls Traum. Das Gedächtnis Americas

Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1992.

Auch in: Gioconda Belli: Wenn du mich lieben willst. Gesammelte Gedichte. Aus dem nicaraguanischen Spanisch von Dieter Masuhr, Dagmar Ploetz, Anneliese Schwarzer und Erna Pfeiffer. Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 1993, S. 7-15.

Benito Pérez Galdós: Tristana

Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1989.

2. Auflage: Suhrkamp Weißes Programm Spanien, 1991.

Die Suggestivität des Tristana-Stoffs hat Luis Buñuel mit seiner Verfilmung des Romans eindringlich vor Augen geführt. Eine hübsche junge Waise, Tristana, ein alternder Galan, dem das Mädchen anvertraut wurde, und ein junger Maler, schwärmerisch und modern - das ist die Konstellation des Romans. Zur Überraschung beider Männer versucht Tristana, auf zwei eigenen Füßen zu stehen. Emanzipation als Komödienstoff? Pérez Galdós (1843-1920), einer der großen Psychologen, Realisten und Ironiker des europäischen Romans, kostet die erotischen Wirrungen nicht aus. Unter seinem Blick entfaltet das Thema eine beklemmende Komik - befreiend erst in Gegenläufigkeit zu der so meisterhaft erzählten Geschichte der Tristana.

Juan Goytisolo: "Lektüre des Raums am Djemaa-El-Fna-Platz in Marrakesch"

(aus Makbara)

in: Ausstellungskatalog zum "Steirischen Herbst" - "Graz 1988"

Ao.Univ.-Prof.i.R. Mag. Dr.phil.

Erna Pfeiffer

Ao.Univ.-Prof.i.R. Mag. Dr.phil. Erna Pfeiffer Institut für Romanistik


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