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Epigraphische Quellen

Epigraphische Quellen beziehen ihren Quellenwert aus ihren bestätigenden, in vielen Fällen jedoch ergänzenden und berichtigenden Aussagen zur literarischen Überlieferung der antiken Schriftsteller. Dies gilt in besonderem Maße für die von diesen im allgemeinen als nicht erwähnenswert und literaturwürdig erachteten provinzialrömischen Themenfelder Heeresorganisation und Truppenverteilung, Verwaltungsorganisation, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Religions- und Kulturgeschichte. Die Inschriften besitzen somit gerade in bezug auf das provinzialrömische Germanien und das römische Deutschland eine immense historische Relevanz. Ihre historische Auswertung bezeichnet Ziel und Rechtfertigung der durch die Osnabrücker Projektarbeiten zum CIL angestrebte Publikation des wissenschaftlich inventarisierten Inschriftenmaterials der germanischen Provinzen (Sektion II).

Der antike Brauch, zu bestimmten Anlässen eine Inschrift zu setzen, ermöglicht die Auswertung eines breiten inschriftlichen Quellenfundus für die Rekonstruktion der provinzialrömischen Geschichte. Aus diesem Grund eignet der antiken, mediterranen Welt das Prädikat einer Inschriften-Kultur. Angesichts der besonderen Anlässe, bei denen eine Inschrift gesetzt wurde, läßt sich die Masse der Inschriften in nur wenige Haupttypen gliedern. Eine derartige Gliederung des gesamten Inschriftenmaterials ergibt deren typologische Klassifizierung in Grabinschriften, Weihinschriften, Ehreninschriften und Bauinschriften. Inschriften, die sich dieser Einordnung entziehen, werden unter der Kategorie "Kleininschriften" zusammengefaßt (Sektion VII). Jeder dieser inschriftlichen Haupttypen besitzt seine eigene Formelhaftigkeit und ist auf Grund dessen zumeist eindeutig identifizierbar. Diese Formelhaftigkeit besteht in erster Linie aus charakteristischen sprachlichen Wendungen, die aus Platz- und Kostengründen häufig verkürzt eingemeißelt wurden, weil sie allgemein bekannt waren. Die Formeln, die aus bestimmten Buchstabenkombinationen bestehen, variieren je nach Provinz und unterlagen einem zeitlichen Wandel, so daß abgekürzte Inschriftformeln häufig als ein Datierungskriterium herangezogen werden können.

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