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Abstracts

(Albert Göschl)

Das Recht des Tieres. Moralphilosophische Implikationen in Tommaso Landolfis Le due zittelle

PhiN 82 (2017), 1-11.

The present study is a reading of Tommaso Landolfi's Le due zittelle, a short novel published at the time of World War II, which develops the fantastic story of a blasphemous monkey as a counterpoint to a typical small town community. In the current research of the text, little was said about the fact that Landolfi also actively participates in the contemporary animal rights discourse that takes surprisingly strong representatives in Italy in the interwar period. Therefor this paper analyses especially the moral philosophical discussion, which occupies a large space within the narrative of Landolfi's novel.

 

Filarete’s linguistic sketches of the ideal space

CAIS Conference 2019, Orvieto. 16.06.2019.

Literary constructions of ideal communities are always a deliberate expansion of and complement to the actual socio-historical conditions in which they arise. The following article deals with the construction of the ideal cityscape in Italy, focusing on its literary expressions. On the basis of Filarete’s utopian Trattato d’architettura (1460–1464), I will explore the question of the literary strategies of space descriptions at a time in which the concept of space changes significantly. This essay shows how the newly developed methods of architectural sketches also have a strong impact on the literary form of utopian space descriptions. In this sense Filarete’s graphic and linguistic sketches are surprisingly closely interrelated to each other.

 

Guido Morselli's Lethargic Extinction of Mankind in Dissipatio H.G. (1977)

End Games and Emotions. The Sense of Ending in Modern Literature, Tallinn / Helsinki. 17.08.2017.

In 1973, the Italian author Guido Morselli finishes his last postapocalyptic work Dissipatio H.G. a few months before his suicide. The book, published four years after his death, talks about the extinction of mankind (H.G. stands for humanis generis), an extinction that is not described as such, but rather as an apriori implication, necessary for the narrator's contemplation of his own thoughts and emotions. The narrator does not even question the possible reasons for the extinction but he accepts it, which leads him to a tormenting and desctructive self-analysis. Emotions have an important role in the book. But as mankind, emotions are seen more in a negative manner, in their form of absence. Since the first struggling morning, when the narrator is waking up, noticing that he is the only one left, he is neither astonished nor terrified, but he notices that he percieves the new situation without any emotions, in an indifferent and inert manner. However, depressive emotions, the depicted form of pathological depression and thus also the typical inability of emotions become crucial for the work.

 

Therefore, the presentation analyzes the role and the function of the (absence) of emotions in the narrator's self-interrogation against a background of postapocalyptic depictions of the missing mankind. The presentation can be either held in English or German, as the organizing commettee prefers.

Kritik der Krise | Krise der Kritik. Der literarische Essay als Medium gesellschaftlicher Krisenbewältigung.

Romanistentag 2015, Mannheim. 27.07.2015.

Krise und Kritik verweisen bekanntermaßen auf denselben Wortstamm und sind damit eng miteinander verwoben. Des Öfteren wurde deshalb auch die Beziehung zwischen gesellschaftlichen Zeiten der Krise und der literarischen Form des Essays konstatiert; eine Auffassung, die nicht unumstritten ist. Zwar ist es wohl kaum möglich, gesellschaftliche Krisenzeiten objektiv zu bestimmen (spätestens seit dem 19. Jahrhundert und dem sich entwickelnden Zeitungsweisen wird die Krise ja zu einem omnipräsenten Schlagwort), sehr wohl aber lässt sich ein sich gesellschaftlich veränderndes Krisenbewusstsein ablesen, das durch seine mediale Inszenierung analysiert werden kann.

 

Die Beziehung zwischen Krise und Kritik und damit notwendigerweise auch dem literarischen Essay (die Konzepte von Kritik und Essay sind vor allem in den Kulturen der Romania nicht voneinander zu trennen) ergibt sich aufgrund der Schnelligkeit der Textform, die besser als viele andere Gattungen auf aktuelle Probleme der Zeitgeschichte reagieren kann. Gleichzeitig ist es aber auch das Wesen des Essays, aus einer kritischen, subjektiven und antidogmatischen Haltung heraus Sinnzusammenhänge herstellen zu können, die über eine rein wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema hinausführen.

Der folgende Vortrag analysiert anhand der Krisendiskurse des italienischen Novecento den zwiespältigen Zusammenhang zwischen dem literarischen Essay und Situationen gesellschaftlicher Krisenhaftigkeit und zeigt, wie die essayistische Textform dabei selbst aus einer Krise der literarischen Gattungsvorstellung heraus erwachsen ist.

"La folla à un' anima". Dynamiken der Masse und deren Darstellung in der italienischen Literatur zwischen Risorgimento und Fin de Siècle

XXXV Romanistentag 2017, Zürich, 09.10.2017.

Massendiskurse sind nach der Französischen Revolution eng an die (Pariser) Metropole und damit eng an die französische Literaturgeschichte gebunden. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in anderen Bereichen der Romania, die Dynamik der Masse in literarischen Darstellungen einen entscheidenden Stellenwert einnimmt. Über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg entwickelt sich beispielsweise der italienische Massendiskurs in Etappen – zunächst durch die Analysen über die Französische Revolution und damit einhergehend die Übernahme der Bildspendebereiche auf die italienische Staatenbildung im Risorgimento (hierunter allen Voran bei Alessandro Manzonis Promessi Sposi und Ippolto Nievos Confessioni di un italiano). Vor allem aber die 1880er stellen ein zentrales Moment in der Darstellung von Massendynamiken dar: interessanterweise wird ihnen gerade im italienischen Verismo besonderer Platz eingeräumt (niemand spricht so häufig von 'der Masse' wie Giovanni Verga). Eine Theoretisierung der Masse in essayistisch-philosophischen Gattungen erfolgt in Italien ähnlich wie im Rest Europas schließlich im Fin de Siècle. Pasquale Rossi beispielsweise analysiert 1898 L'animo della folla. Wenige Jahre später publiziert Scipio Singheles seinen Traktat L'intelligenza della folla, in dem zeitgenössische Konzepte der Schwarmintelligenz bereits vorweggenommen werden.

 

Der folgende Vortrag analysiert vor dem Hintergrund der genannten Werke die Entwicklung, Bewertung und Darstellung eines Konzepts der Masse in der italienischen Literatur zwischen Risorgimento und Fin de Siècle.

Literarische Konstruktionen urbaner Räumlichkeit im Italien der Frühen Neuzeit.

Italien als Vorbild? Ökonomische und kulturelle Verflechtungen europäischer Metropolen am Vorabend der 'ersten Globalisierung' (1300-1600), Universität Regensburg, 17.11.2018.

Literarische Konstruktionen idealer Städte stehen stets in bewusster Erweiterung und Ergänzung zu den tatsächlichen soziohistorischen Gegebenheiten, in denen sie entstehen. Der folgende Vortrag beschäftigt sich aus literaturwissenschaftlicher Sicht mit der Konstruktion des idealen Städtebildes im Italien des 15. und 16. Jahrhunderts. Anhand dreier utopischer Texte (Trattato di architettura von Filarete, 1460; Il mondo savio e pazzo von Anton Francesco Doni, 1552 und Campanellas Città del Sole, 1602) wird ausgelotet, inwieweit den literarischen Utopien bereits ein Konzept der Metropolität innewohnt bzw. inwieweit sich die frühen Städtefiktionen von einem solchen Bild bewusst abzugrenzen versuchen. Die drei zu vergleichenden Stadttexte entwickeln dabei klare Konzepte zur idealen Form der Stadt, der Anordnung des urbanen Raumes, sowie deren ökonomischen Bedingungen. Da es sich dabei jeweils um ästhetisch modellierte Darstellung räumlicher Strukturen handelt, steht die Frage nach den Möglichkeiten der Versprachlichung urbaner Landschaften im Mittelpunkt.

 

Literarische Lichteffekte in Deleddas Canne al vento

Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 254:2 (2017), 324-337.

Deleddaʼs prose is characterized by a considerably high proportion of descriptive passages. Particularly in her novel Canne al vento (1913), the descriptive elements are as important as the narration itself. The depiction of light and its setting within the descriptive passages plays a crucial role, which as yet no study has thoroughly examined. The aim of this study is therefore to analyze the specifics of light effects in Canne al Vento. It is shown that the chiaroscuro-effect, which has been an integral part of the artistic repertoire since the late Renaissance, is consistently transferred to literature by Deledda. With a meticulously systematic approach, the author combines the depiction of light and shadow, whereby seeming trivialities are focused programmatically, while the actual protagonists of the novel linger in the dark.

 

L’ordine disordinato: la struttura caotica del saggio letterario della fin de siècle italiana.

Sant'Anna Institute (Salerno). 21.06.2015.

Spesso si è detto che il genere del saggio letterario stia in stretto rapporto con i momenti storici di crisi. L’idea di una tale relazione si basa sul fatto che tramite la forma del saggio l’autore può reagire più velocemente a fatti attuali e dunque riflettere meglio sui mutamenti politico-sociali. Anche se è impossibile parlare oggettivamente dei tempi di crisi, si può vedere che in determinati periodi esiste una consapevolezza della crisi, che può essere analizzata attraverso la letteratura e gli altri media. Sotto questo punto di vista non è sorprendente che nel periodo della fin de siècle italiana, caratterizzato da profonde trasformazioni, il saggio letterario diventa un genere di vitale importanza per la cultura italiana.

 

In quanto esposizione del pensiero, il saggio rispecchia l’ordine caotico del pensiero stesso e può essere visto come un genere pluridirezionale e sregolato che ha le stesse caratteristiche dei sistemi caotici da cui deriva.[1] Ma ciò non vale per tutte le poetiche del saggio italiano, perché il suo valore è paradossale. La scrittura del saggio oscilla tra ordine e caos. Da un lato rappresenta il pensiero caotico che consiste di associazioni imprevedibili, dall’altro cerca di contrapporre al caos l’ordine artistico. A seconda della poetica cambia il rapporto tra ordine e caos. Così attraverso l’analisi delle riviste, che a fine secolo sono il canale preferito di pubblicazione per il saggio letterario, si può mettere in evidenza la tensione tra le poetiche del Marzocco, della Voce, di Lacerba fino alla Ronda come una tensione che cerca di scandagliare il rapporto tra ordine e caos.

L’intervento analizza quindi il rapporto tra caos e ordine attraverso le poetiche saggistiche delle riviste più importanti della fin de siècle italiana per sottolineare lo stretto rapporto tra le potenzialità del genere e il suo contesto storico.

 

[1] Cf. Van der Laan, J.M. (2000), „Essayistic Orders of Chaos” in Theodore E.D. Braun (ed.) Disrupted Patterns. On Chaos and Order in the Enlightment, Amsterdam: Rodopi.

The Bitter Essay – Influences of English Studies on the Italian Essay

The Essay: Present Histories, Present Futures, University of Malta, Valletta, 12.04.2019.

Even though the history of Italian essayism can be dated back to Petrarch's Humanism, the essay as a literary genre has its highest influence in Italian literature in the first half of 20thcentury. During this time the genre becomes a well-defined and recognizable form with a stable structure and gains a large reception in Italian culture throughout the journalistic system. This paper examines the special historic role of the Italian essay focusing on a thesis which has not been sufficiently pointed out yet: the development of the Italian genre was largely influenced by the English Studies on the Apennine Peninsula. In fact, Italian scholars of English philology (first of all Emilio Cecchi and Mario Praz) contributed significantly to the development of the essay as a self-conscious literary form within Italian Literature. Moreover, the paper analyses therefore a poetic of the Italian essay in the first half of the 20th century showing how the English genre and its theory influenced the form of the Italian essay, emphasizing the relations between the most important Italian essayists and the English speaking tradition.

 

The Criticism of Crisis in the Literary Journalism

Literary Journalism in Times of Crisis and Transition (1870-1970), Coventry (University of Warwick) 26.11.2016.

The binomial crisis and criticism is one of the highly productive meaning pairs in the classical modern period. The late 19th century solidified culture of crisis goes hand in hand with the culture of criticism and becomes an essential technology of European societies in the modeling of crisis discourse. A discourse which is specifically negotiated in essayistic features of the flourishing European press culture. By comparing Italian and German essay writing, this article will evaluate how the perspective of the concept of crisis itself has changed over the decades, and how different forms of crisis are criticized in the main genres of literary Journalism.

 

Utopographische Perspektiven. Eine Untersuchung zur literarischen Raumdarstel-lung bei Filarete, Doni und Campanella.

Romanische Forschungen 130.3 (2018), 341-357.

Il seguente contributo tratta la trasformazione delle rappresentazioni utopografiche, intese come descrizioni letterarie che si riferiscono esplicitamente a spazi e luoghi non esistenti, nel corso del Quattro e Cinquecento. L'argomentazione si basa su tre testi utopici: il Trattato di architettura di Filarete (1460), Il mondo savio e pazzo di Anton Francesco Doni (1552) e la Città del Sole di Campanella (1602). Muovendo dalle recenti teorie della descrizione letteraria, l'articolo esamina la natura delle affermazioni utopografiche comparandole alla descrizione generale dello spazio. L'articolo tende a dimostrare come si produca una sempre maggiore prospettivizzazione di enunciati spaziali passando da una visione autoriale verticale dello spazio utopico a una prospettiva orizzontale che coinvolge più fortemente il corpo del narratore, generando così degli effetti di profondità.

 

Mag. Dr.phil.

Albert Göschl

Institut für Romanistik

Merangasse 70/III
A-8010 Graz



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