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Pranger, Alois

Behindertenvertrauensperson

Die Universität Graz spricht sich für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und/oder chronischen Krankheiten aus und ist bemüht, für alle die gleichen Rahmenbedingungen zu schaffen - ob im Lehr-, Forschungs- oder Verwaltungsbetrieb. Die Behindertenvertrauensperson hat die Aufgabe, MitarbeiterInnen mit Beeinträchtigung zu beraten und zu unterstützen.

  • Erhebung von besonderen Bedürfnissen von ArbeitnehmerInnen mit Behinderung und Weiterleitung an den Arbeitgeber (z.B. Barrierefreiheit etc.)
  • Beratung in Fragen der Beschäftigung, der Aus- und Weiterbildung, beruflicher und medizinischer Rehabilitation
  • Unterstützung von MitarbeiterInnen bei der Beantragung eines Behindertenpasses
  • Hilfe bei Anträgen von Individualförderungen
  • Beratung bei Arbeitsplatzadaptierungen (technische Arbeitshilfsmittel) uvm.

 

 

Unsichtbare/nicht sichtbare Behinderungen

 

Unter dem Begriff „unsichtbare Behinderungen“ beziehungsweise „nicht-sichtbare Behinderungen“ versteht man jene Behinderungen, die man von außen nicht oder nur teilweise sehen kann. Nicht-sichtbare Behinderungen sind sehr vielfältig. Auch Menschen, die ein- und dieselbe Behinderung haben, können diese sehr unterschiedlich erleben.

Da man die Behinderung nicht sehen kann, müssen sich Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen oft kontinuierlich erklären. Oft wird von ihnen verlangt, dass sie Außenstehenden „beweisen“, dass sie eine Behinderung haben.

 

Beispiele und Hilfen

Nicht-sichtbare Behinderungen sind genau so vielfältig wie die sichtbaren. Es gibt auch bei ihnen die unterschiedlichsten Arten. Bekannte nicht-sichtbare Behinderungen sind beispielsweise Störungen aus dem autistischen Formenkreis wie frühkindlicher Autismus oder das Asperger-Syndrom, das Chronische Erschöpfungssyndrom, Multiple Sklerose, Endometriose, Epilepsie oder Fibromyalgie.

Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen benutzen teilweise Mobilitätshilfen, aber nicht alle. Der Bedarf, diese Mobilitätshilfen gegebenenfalls zu verwenden, ist auch sehr unterschiedlich – nicht immer werden sie gebraucht. Manche Menschen, die eine nicht sichtbare oder unsichtbare Behinderung haben, haben eine sogenannte „dynamische Behinderung“. Das bedeutet, dass sie manchmal bestimmte Hilfsmittel beziehungsweise Mobilitätshilfen brauchen und manchmal nicht. Die Ausprägung der Behinderung kann somit (auch von Tag zu Tag) unterschiedlich sein.

 

Barrieren und Vorurteile

Wenn eine Behinderung nicht sichtbar oder nur teilweise sichtbar ist, oder auch, wenn es bei einer sichtbaren Behinderung unsichtbare Teile dieser gibt, trifft das bei dem Umfeld oft auf Unverständnis. Es kann beispielsweise angenommen werden, dass eine Person, der man ihre Behinderung nicht ansieht, nur vortäuscht oder sich einbildet, diese zu haben. Das ist eine Form des Ableismus, also der Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderung. Es zählt zu den sozialen Barrieren.

Weiters kann es oft auch schwierig sein, an Hilfeleistungen oder andere notwendige Dinge zu gelangen. Dies liegt daran, dass betroffene ihren Mitmenschen fortwährend erklären müssen, weshalb sie bestimmte Dinge brauchen. Vor allem bei dynamischen Behinderungen ist es oft schwierig. Denn bei diesen wird meist angenommen, dass eine Person „gesund“ ist, wenn diese an einem Tag wenige bis keine Schmerzen/Beschwerden hat.

Nicht-sichtbare Behinderungen können sich verändern, genau wie sichtbare Behinderungen auch.

 

„Ableismus“

Was ist Ableismus?

Menschen mit Behinderung treffen im Alltag häufig auf Ableismus. Andere Leute begegnen ihnen dann mit bestimmten Vorannahmen, ohne die Personen direkt zu fragen. Zum Beispiel danach, was sie können oder nicht können.

Werden Menschen im Alltag auf ihre körperliche oder psychische Behinderung reduziert, so spricht man in der Fachsprache von Ableismus. Genauer bedeutet Ableismus also, dass Menschen mit Behinderung von anderen Menschen ohne Behinderung auf die Merkmale reduziert werden, in denen sie sich vom vermeintlichen Normalzustand unterscheiden. Dies können zum Beispiel sichtbare oder unsichtbare Merkmale sein, also ein Rollstuhl oder eine geistige Behinderung. Von diesen Merkmalen wird anschließend, ohne vorher nachzufragen, beispielsweise darauf geschlossen, was die Person mit der Behinderung kann oder nicht kann oder wie sich die Person fühlt. Das ist eine Art von Diskriminierung.

Ursprünglich stammt der Begriff Ableismus aus einer Bewegung von Menschen mit Behinderung in den USA, dem Disability Rights Movement. Zurzeit ist der Begriff im alltäglichen Gebrauch nur wenig verbreitet. Damit wir die Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderung jedoch genauer benennen können, sollten wir den Begriff mehr in die Alltagssprache integrieren.

 

Wie kannst du Ableismus erkennen?

Ableismus findet häufig in gewöhnlichen Alltagssituationen statt, aber auch im gesundheitlichen, beruflichen oder behördlichen Kontext. Allgemein kann sich Ableismus dabei unterschiedlich zeigen.

Eine Art des Ableismus liegt in der Ungleichbehandlung eines Menschen aufgrund seiner Behinderung. In diesem Fall spricht man von einer Abwertung der Person. Ableismus kann sich außerdem in Form einer Aufwertung äußern. Konkret bedeutet dies, dass ein Mensch mit einer Behinderung die Rückmeldung bekommt, dass er trotz seiner Behinderung fähig zu etwas Bestimmtem sei. In beiden Fällen ist das eine Diskriminierung gegen Menschen mit Behinderung.

 

Was kannst du gegen Ableismus tun?

Um Ableismus gemeinsam bekämpfen zu können, braucht es Selbstreflexion sowie Aufklärung über die Thematik. Damit du Ableismus in deinem eigenen Handeln besser erkennen kannst, kannst du dir folgende Fragen stellen und in entsprechenden Situationen selbst beantworten. So kannst du dein Handeln reflektieren:

  • Spreche ich mit meinem Gegenüber respektvoll und auf Augenhöhe?
  • Behandle ich mein Gegenüber aufgrund ihrer*seiner Behinderung abwertend/schlecht/unfair?
  • Behandle ich mein Gegenüber aufgrund ihrer*seiner Behinderung mitleidig?
  • Spreche ich eine Person mit Behinderung direkt an oder kommuniziere ich nur über Begleitpersonen?
  • Ziehe ich Schlüsse über die Gefühlswelt meines Gegenübers, ohne die Person selbst nach ihrem Befinden gefragt zu haben?
  • Spreche ich Ungleichbehandlungen (Abwertungen und Aufwertungen) von Menschen mit Behinderungen an, wenn ich entsprechende Situationen mitbekomme?
  • Kläre ich mein Umfeld über den Ausdruck Ableismus und seine Bedeutung auf?

Wenn du von Ableismus betroffen bist, gibt es für dich zwar keine Strategie für einen umfassenden Schutz vor Ableismus. Jedoch kannst du lernen, wie du in entsprechenden Situationen reagieren kannst, um dich besser gegen Ableismus zu wehren.

Alois Pranger

Personalrecht und Koordination
Telefon:+43 316 380 - 1864


Mo.-Fr. 7:30 - 13:30 Uhr

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