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Dynamische Edition

Traditionelle Editionsformen sind in der Regel auf eng begrenzte Editionsziele zugeschnitten, die von den Bedürfnissen der potenziellen Benützer diktiert zu werden pflegen: Der Paläograph braucht für seine Forschungen zumindest ein gutes Faksimile, die Literaturwissenschaft fordert mit Recht einen historisch-kritischen Text, der gut lesbar bzw. zitierbar, also graphisch standardisiert ('normalisiert') ist. Mit beiden Formen ist der Sprachwissenschaft nicht gedient, so dass sich diese seit jeher gezwungen sieht, für ihre Anwendungen das benötigte Material direkt aus den Quellen zu schöpfen.     

Mit dem Konzept einer 'Dynamischer Edition' sollen die Bedürfnisse aller Benutzerkreise gleichermaßen bedient werden, indem aus einer Basistransliteration mit maximalem Informationsgehalt durch fortschreitende systematische Reduktion des originalen Informationsgehaltes mehrere Editionsstufen abgeleitet werden, die jeweils im geeigneten Medium (als elektronischer Datensatz oder als Buch) präsentiert werden. Jede dieser Editionsstufen richtet den Fokus auf eine bestimmte Ebene des Textes, etwa die paläographische, die (ortho)graphische, die inhaltliche Ebene. Dass der in Schichten vorgenommene Informationsabbau in diesem nach oben offenen Editionsprozess mit Hilfe linguistischer Methoden der Graphetik und Graphemik vollzogen wird, garantiert in hohem Maße die Rückführbarkeit auf das Original.

Entwickelt wurde das Konzept einer 'Dynamischen Edition' an einem konkreten Editionsfall, den Schriften des Brixner Dommesners Veit Feichter (Mitte 16. Jh.). Das Gesamtprojekt (vollständig umgesetzt wurde das Konzept bisher am Brixner Dommesnerbuch) besteht aus 4 Editionsstufen:

Priv.-Doz. Mag. Dr.phil.

Andrea Hofmeister

Institut für Germanistik

Institut für Germanistik



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