Monographien
Kollektive Rechte
Entwicklungen und Funktionen kollektiver Recht in Österreich seit 1848
Diese Monografie beleuchtet die Rolle kollektiver Rechte als Instrument zur Akkommodation kollektiver Identitäten und deren Herausforderungen. Anhand der Grundrechte der Versammlung, Nationalität und Religion analysiert das Werk die Entwicklung und Funktionen kollektiver Rechte in Österreich seit 1848. Es untersucht die Begründung dieser Rechte, die Bestimmung der Kollektive und ihrer Mitglieder sowie den Interessenausgleich im Konfliktfall.
Das Buch entwickelt ein Modell der stufenweisen Berechtigung von Kollektiven, das von objektiv-rechtlichen Normen bis hin zu kollektiven Rechten reicht, die Kollektive selbst als Rechtsträger anerkennen. Die Untersuchung der Judikatur offenbart drei zentrale Trends: Kollektivierung, Individualisierung und Pluralisierung. Das Werk macht die Funktionen und Risiken kollektiver Rechte sichtbar und zeigt, wie Identitätspolitik das Verhältnis zwischen Identitätskollektiven und dem Staat beeinflusst. Abschließend werden flexible rechtliche Instrumente empfohlen, um diese Kollektive in einer pluralistischen Gesellschaft zu schützen, ohne Identitätspolitik durch das Recht zu forcieren.
Verlag Österreich, 2024, 564 S.
Geschichte(n) im Konflikt
Der Konsens- und Dialogprozess in Kärnten: Von der nationalen Frage zur Friedensregion Alpen-Adria?
Die Alpen-Adria Region ist geprägt von den gewaltsamen zentraleuropäischen Umwälzungen im „Zeitalter der Extreme“ (Hobsbawm). Das österreichische Bundesland Kärnten ist ein Prototyp dieser Entwicklungen. Es gilt zugleich als „Sonderfall“ der österreichischen Zeitgeschichte. Die Ursache liegt in einem nationalen Konflikt, der die Geschichte des Bundeslandes über mehr als 150 Jahre prägte. Er legt die Basis für öffentliche Diskussionen um Minderheitenrechte. Den sichtbarsten Ausdruck findet die „Kärntner Volksgruppenfrage“ im jahrzehntelangen Streit um zweisprachige topographische Aufschriften. Zu seiner Beilegung initiiert die Politik einen Konsensprozess, um eine Lösung durch lokale Konfliktparteien erarbeiten zu lassen. Aus diesem Prozess entsteht ein Dialog, der auf eine tiefere Aufarbeitung der Konfliktgrundlagen zielt. Das Buch bietet eine Analyse dieser Prozesse, ihrer Entwicklung, Grenzen und Potenziale, sowie zentraler Kritikpunkte. Es widmet sich dem Wechselspiel von Historie, kollektiven Identitäten und Erinnerungen. Dabei beleuchtet das Buch, wie Dialoginitiativen Methoden der Konfliktbearbeitung nutzen, um exklusive Narrative zu hinterfragen, die Aufarbeitung historischer Konfliktlinien zu ermöglichen, Dialoge in der Bevölkerung zu initiieren und ein Umfeld zu schaffen für neue Lösungen in Minderheitenfragen – bis hin zur Errichtung einer „Friedensregion Alpen-Adria“.
Facultas, 2018, 376 S.
Inhaltsverzeichnis und Einführung:
Rezensionen:
Petra Mayrhofer, Jürgen Pirker, Geschichte(n) im Konflikt. Der Konsens- und Dialogprozess in Kärnten: Vom nationalen Konflikt zur Friedensregion Alpen-Adria? Wien 2018, 376 Seiten, Zeitgeschichte 4/2019, 566-568.
Minderheitenschutz und Sprachförderung
Pluralismustauglicher Minderheitenschutz am Beispiel des zweisprachigen Kärnten und dreisprachigen Südtirol. Perspektiven des Österreichischen Volksgruppenrechts.
Das Buch widmet sich Herausforderungen des Minderheitenrechts in immer pluralistischeren Gesellschaften. Am Fallbeispiel Kärnten (Österreich) im Vergleich mit dem "Erfolgsmodell" Südtirol (Italien) entwickelt es ein kontextsensitives Modell aus Minderheitenschutz und Sprachförderung. Das Modell kombiniert "klassische" Instrumente des Minderheitenschutzes mit einem darüber hinaus reichenden Schutz der Sprache und ihrer Förderung. Aufbauend auf den Spezifika der Minderheitensituationen, Identitätskonzepten der Minderheitenangehörigen und der Funktionalität ihrer Sprachen analysiert die Arbeit die Umsetzung des entwickelten Ansatzes im geltenden Recht, um neue Interpretationen vorzuschlagen und an Instrumenten in Kärnten Perspektiven für das österreichische Volksgruppenrecht aufzuzeigen.
Böhlau, 2017, 385 S.
Rezensionen:
Günther Rautz, Jürgen Pirker: Minderheitenschutz und Sprachförderung, JRP 2018/2, 154-155.
Komáromi Sándor, Pirker, Jürgen: Law and Symbolism. The Inclusion of the Carinthian Slovene Minorityin the Province's Constitution, in: KISEBBSÉGKUTATÁS/MINORITY STUDIES, 4/2017, 134-137 (Ungarisch).
Schneider-Mizony O., Pirker Jürgen. Minderheitenschutz und Sprachförderung Pluralismustauglicher Minderheitenschutz am Beispiel des zweisprachigen Kärnten und dreisprachigen Südtirol, 2017, Nouveaux Cahiers d'Allemand : Revue de linguistique et de didactique, Vol.36, n°2, 2018, 201-204 (Französisch).
Buchvorstellung:
Die Presse, Friedenspädagogik für Kärnten, 18.08.2017.
Inhalt:
Wir sind Kärnten. Jugend, Begegnung und politische Bildung in Volksgruppenfragen
Ein bekanntes Credo weiß: Kärnten ist anders! Eine Ursache liegt in der nationalen Frage. Sie prägte die jüngere Geschichte des Landes und die Lebenswelten vieler Kärntner. Die Folgen waren sichtbar: jahrzehntelange Konflikte um zweisprachige Ortstafeln, zweisprachigen Unterricht und andere Minderheitenrechte. Aber wie denkt Kärntens Jugend heute über Volksgruppenfragen?
Das Buch liefert Einblicke in die Meinungswelt der Jugendlichen und entwirft Handlungsperspektiven für die politische Bildung. Es dokumentiert Begegnungen mit dem zweisprachigen Kärnten und begibt sich auf die Suche nach Narrativen und Faktoren, die Einstellungen zu Zweisprachigkeit, Volksgruppenfragen und Minderheitenschutz beeinflussen. Grundlage bilden die Ergebnisse einer Umfrage an allen 22 Allgemeinbildenden höheren Schulen Kärntens und eines schulübergreifenden Verständigungsprojektes an vier Projektschulen. Sie zeigen: Persönlicher Kontakt, intensive Auseinandersetzung mit Familien- und Landesgeschichte(n), bessere Information in Volksgruppenfragen und Verständnis für das Gegenüber bereiten den Weg für eine gemeinsame Zukunft.
Verlag Nomos, 2013, 157 S.
Rezension:
Ines Weber, Jürgen Pirker: Wir sind Kärnten – Mi smo Koroška, in: Portal für Politikwissenschaft, 2013.
Inhaltsverzeichnis:
Kärntner Ortstafelstreit. Der Rechtskonflikt als Identitätskonflikt.
Der Kärntner Ortstafelstreit ist ein besonderes Phänomen der österreichischen Zeitgeschichte. Der Minderheitenkonflikt wird hierbei als scheinbarer Teil einer "Kärntner Identität" aufrechterhalten und findet seinen Ausdruck in einem Winden um die Legalität, wie die diversen Ortstafelmetamorphosen der jüngeren Vergangenheit belegen. Indiziert ist dadurch die Frage nach einem tiefer liegenden Identitätskonflikt, der sich hinter dem vordergründig ausgetragenen und medial wahrnehmbaren Rechtskonflikt verbirgt.
Aufbauend auf einer historischen Betrachtung der wesentlichen Entwicklungen von 1955-2008 werden Fragestellungen der kollektiven Identitätskonstruktion und des Nationalismus in Kärnten als Prämisse des bis heute bestehenden Konfliktes thematisiert. Die für die Ortstafelfrage relevanten Gesetzesnormen auf nationaler, internationaler und zwischenstaatlicher Ebene bilden neben der Rechtsprechung, den verschiedenen Auslegungsvarianten der Gesetzesbestimmungen und Rechtsmeinungen den Fokus eines weiteren Abschnitts.
Abschließend analysiert der Autor die Wechselwirkungen von Politik, Identität und Recht im Kärntner Konflikt anhand der Identitätskonzepte der diversen Interessensvertreter beider Bevölkerungsgruppen. Er illustriert damit jene Faktoren, die den Kärntner Minderheitenkonflikt in einem zusammenwachsenden Europa am Leben erhalten.
Verlag Nomos, 2010, 338. (60 S. English Summary)
Rezension:
Tamara Ehs, Jürgen Pirker: Kärntner Ortstafelstreit, in: Portal für Politikwissenschaft, 2010.
Volksgruppenrecht und Volksgruppenpolitik in Bewegung
Hrsg: Gerhard Hafner / Karl Hren / Heinrich Neisser/ Martin Pandel / Jürgen Pirker / Günther Rautz / Kathrin Stainer-Hämmerle / Martha Stocker / Daniel Wutti
Das Buch bietet eine Bestandsaufnahme und Reflexion zur Volksgruppenpolitik – nicht als Relikt von gestern, sondern als Instrument für das Zusammenleben von morgen. Die Beiträge widmen sich der aktuellen Lage der Volksgruppen, den Bedürfnissen und Identitäten ihrer Angehörigen, der politischen Vertretung der Volksgruppen, dem zweisprachigen Unterricht und der Fortentwicklung von Minderheitenrechten. Konkret werden auch die empirischen Ergebnisse der im Frühjahr 2022 im Auftrag des Bundeskanzleramtes durchgeführten OGM-Studie über den Ist-Zustand der Zweisprachigkeit in Kärnten zusammengefasst. Der Blick auf andere Minderheitensituationen, wie die in Südtirol und im deutsch-dänischen Grenzraum oder die europäische Perspektive mit dem Berichtssystem der Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarates und das »Minority SafePack« als Europäische Bürgerinitiative runden die informativen Beiträge mit unterschiedlichen wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Zugängen ab und sollen Ausgangspunkt für einen konstruktiven und lösungsorientierten Dialog sein.
Beiträge von: Katharina Brunner, Georg Gombos, Valentin Inzko, Gerhard Jandl, Karolina Mirjam Januszewski, Peter Jordan, Peter Kaiser, Arno Kompatscher, Emma Lantschner, Stefan Oeter, Bernard Sadovnik, Jana Trap, Dejan Valentinčič, Loránt Vincze, Rudi Vouk, Anna Wolf, Daniel Wutti.
Hermagoras Verlag, Klagenfurt/Ljubljana/Wien, 2023, 466 Seiten.
Sämtliche Beiträge und weitere Vorträge der zugrundeliegenden Konferenz vom Oktober 2022 können in Deutsch und Slowenisch hier nachgesehen werden.
Law and Politics
Hrsg: Meinrad Handstanger | Benedikt Harzl | Stephan Hinghofer-Szalkay | Emma Lantschner | Elmar Pichl | Jürgen Pirker | Klaus Poier | Günther Rautz | Gabriel Toggenburg | Hewdig Unger
Die Festschrift würdigt Werk und Wirken von Joseph Marko als herausragenden Geist, Gelehrten und Ausnahmewissenschafter durch mehr als 50 Beiträge von Freunden und Kolleg:innen aus Forschung und Praxis. Die Autor:innen widmen sich Themen des Verfassungsrechts und der Politikwissenschaften, des internationalen Rechts und der Rechtsvergleichung insbesondere auch hinsichtlich Fragen des Menschenrechts- und Minderheitenschutzes – allesamt Bereiche, mit denen sich der Jubilar in seiner akademischen Laufbahn in gelebter Interdisziplinarität und Internationalität auseinandersetzte und die er nach wie vor mit unermüdlichem Streben nach Erkenntnis untersucht.
Beiträge von: Werner Andrä | Mikhail Antonov | Christoph Bezemek | Florian Bieber | Drino Galicic | Andrea Carlà | Sergiu Constantin | Claudio Corradetti | Alice Engl | Reinhold Esterbauer | Estelle Evrard | Anna Gamper | Daniela Grabovac | Christoph Grabenwarter | Georg Grote | Arben Hajrullahu | Meinrad Handstanger | Benedikt Harzl | Stephan Hinghofer-Szalkay | Rainer Hofmann | Christoph Hofstätter | Zoran Ilievski | Sara Intering | Gerhard Jandl | Michael Karnitschnig | Michael Keating | Marko Kmezić | Karl Kössler | Josip Kregar † | Maximilian Lakitsch | Emma Lantschner | Thomas Leitner | Leonidas Makris | Roberta Medda-Windischer | Aistė Mickonytė | Johanna Mitterhofer | Francesco Palermo | Marianne Pasterk | Antonija Petričušić | Wolfgang Petritsch | Elmar Pichl | Jürgen Pirker | Klaus Poier | Patricia Popelier | Günther Rautz | Levente Salat | Sia Spiliopoulou Åkermark | Karl Stöger | Stefan Storr | Gabriel N. Toggenburg | Alexandra Tomaselli | Roberto Toniatti | Philipp Trappl | Hedwig Unger | Wolfgang Weirer | Bernd Wieser | Robert F. Williams | Verena Wisthaler | Jens Woelk | Kerstin Wonisch | Heribert Wulz | Anita Ziegerhofer.
Nomos, Baden-Baden, 2022, 1188 Seiten.
Probleme und Perspektiven des Volksgruppenschutzes. 100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung
Hrsg: Gerhard Hafner / Karl Hren / Heinrich Neisser/ Martin Pandel / Jürgen Pirker / Günther Rautz / Kathrin Stainer-Hämmerle
100 Jahre nach der Volksabstimmung in Kärnten richtet das Buch den Blick in die Vergangenheit und Zukunft: Ausgehend vom Vermächtnis der Friedensordnung 1919/20 beleuchtet es die Geschichte der Minderheitenpolitik im 20. Jahrhundert und untersucht Probleme und Möglichkeiten der Entwicklung des Minderheitenschutzes im 21. Jahrhundert. Historische, rechts- und politikwissenschaftliche Untersuchungen widmen sich dem Umgang mit der Vergangenheit und Konfliktgeschichte(n), illustrieren erfolgreiche Instrumente des Sprachenerhalts, der Sprachplanung oder effektive Unterrichtsmodelle in europäischen Regionen, analysieren die Folgen von Europäisierung, Urbanisierung und Digitalisierung für Minderheiten und beleuchten Identitätsvielfalt unter ihren jungen Angehörigen sowie die Rolle der Diaspora für Minderheiten und regionale Identitäten. Angesichts der Gefahren und Chancen dieser Faktoren erhebt sich 100 Jahre nach der Neuordnung Europas und der Etablierung eines ersten internationalen Minderheitenschutzsystems die Frage nach neuen Instrumenten eines effektiven Minderheitenschutzes und Spracherhalts. Zu ihrer Entwicklung eröffnen die versammelten Beiträge Perspektiven – für Österreich, die Alpen-Adria Region und Europa.
Mit Beiträgen von:
Georg Grote, Gerhard Hafner, Elin Haf Jones, Nadia Kalb, Helmut Konrad, Milan Obid, Jürgen Pirker, Hans-Karl Peterlini, Andrej Rahten, Ilse Reiter-Zatloukal, Martha Stocker, Helmut Tichy, Hanzi Tomažič, Fernand de Varennes, Loránt Vincze, Miha Vrbinc, Marija Wakounig, Samo Wakounig, Vladimir Wakounig, Colin Williams, Lamberto Zannier, Jernej Zupančič, Deva Zwitter.
Kommentare und Diskussionsbeiträge:
Daniel Alfraider, Peter Česnik, Valentin Inzko, Peter Kaiser, Robert Klinglmaier, Lena Kolter, Simon Kummer, Heinrich Neisser, Ema Pregelj, Igor Pucker, Alenka Smerkolj, Rudi Vouk, Kathrin Stainer-Hämmerle, Martha Stocker, Daniela Topar, Olga Voglauer.
Geleitworte:
Bundesministerin Susanne Raab, Staatssekretär Dejan Valentinčič, Botschafterin Ksenija Škrilec, Botschafterin Sigrid Berka, Landtagspräsident Reinhart Rohr, Superintendent Manfred Sauer, Bischof Jože Marketz.
Hermagoras Verlag, 2020, 500 S.
Mit DVD: Dokumentation mit Interviews und Statements anlässlich der Tagung "Die Zukunft der Kärntner Sloweninnen und Slowenen" vom Juli 2020.
Inhaltsübersicht und Einführung:
Grenzen - Trennung und Verbindung 1918-2018
Hrsg: Gerhard Hafner / Karl Hren / Heinrich Neisser/ Martin Pandel / Jürgen Pirker / Günther Rautz / Kathrin Stainer-Hämmerle
Grenzen trennen und verbinden, politisch und mental. Die nach dem Ersten Weltkrieg gezogenen Grenzen schufen neue Nationalstaaten und förderten den Nationalismus, der im 20. Jahrhundert seine aggressivsten Ausprägungen erfuhr. Die vor 100 Jahren gezogenen Grenzen führen bis heute zu Spannungen und Konflikten. Die Europäische Gemeinschaft trat nach dem Zweiten Weltkrieg als „Friedensprojekt“ an, Grenzen zu überwinden, die in Reaktion auf die Migrations- und Flüchtlingskrise jüngst wieder geschlossen wurden – real und in den Köpfen. Die 100-jährigen Jubiläen der Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg, der Gründung der Ersten Republik und der Kärntner Volksabstimmung bieten Anlass, sich aus interdisziplinärer Perspektive mit den Ursachen und Folgen von Grenzziehungen, ihrer Überwindung und den Potenzialen von Grenzräumen in der Europäischen Union zu beschäftigen. Dazu illustrieren im vorliegenden Band zunächst Familiengeschichten subjektive Erfahrungen von Grenzbewohnern und Minderheitenangehörigen, die ihre „Heimat“ nach der Neuziehung der Grenzen vor 100 Jahren verlassen mussten. An diese Impressionen schließen Analysen der Genese dieser Grenzziehungen und ihrer Folgen für die Gegenwart an. Die Beiträge beleuchten Funktionen von Grenzen und Möglichkeiten ihrer Überwindung durch die Europäische Union.
Mit Beiträgen von:
Ernst Bruckmüller (Wien), Claudia Fräss-Ehrfeld (Klagenfurt), Danijel Grafenauer (Ljubljana), Roland Girtler (Wien), Tamara Griesser-Pecar (Wien), Gerhard Hafner (Wien), Othmar Karas (Wien/EP), Heinrich Neisser (Wien/Innsbruck), Jürgen Pirker (Graz), Manfried Rauchensteiner (Wien)
Vorwort:
Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Hermagoras Verlag, 2019, 232 S.
Inhaltsübersicht und Einführung:
Alte und neue Minderheiten: Integration, Recht und Politik
Hrsg: Gerhard Hafner / Karl Hren / Heinrich Neisser/ Martin Pandel / Jürgen Pirker / Günther Rautz / Kathrin Stainer-Hämmerle
Migration fordert den klassischen Minderheitenschutz am Beginn des 21. Jahrhunderts heraus. Ein nachhaltiger Umgang mit „neuer“ und „alter“ Vielfalt bedarf der Analyse der Trennung zwischen autochthonen und anderen Minderheiten in bewährten Minderheitenschutzkonzepten und ihrer Folgen für verschiedene Gruppen und ihre Angehörigen. Das Buch wirft daher die Fragen auf: Sind Schutzsysteme für alte Minderheiten noch effektiv? Erweisen sich die der Abgrenzung zwischen neuen und alten Minderheiten zugrunde liegenden Kriterien weiterhin als sinnvoll? Inwieweit reagieren „klassische“ Systeme des Schutzes ethnischer Minderheiten auf die zunehmende Präsenz neuer Gruppen? Zur Beantwortung dieser Fragen integriert der Band Perspektiven der Geschichts-, Rechts-, Politik- und Sozialwissenschaften – am Beispiel Österreichs in seinem internationalen Kontext.
Mit Beiträgen von:
Doris Angst (Bern), Wolfgang Benedek (Graz), Marika Gruber (Klagenfurt), Gerhard Hafner (Wien), Nadine Hell (Klagenfurt), Stephan Leitner (Wien), Joseph Marko (Graz), Jürgen Pirker (Graz), Günther Rautz (Bozen), Albert Reiterer (Wien), Kathrin Stainer-Hämmerle (Klagenfurt), Gabriel Toggenburg (Wien/Bozen), Dejan Valentincic (Ljubljana), Vladimir Wakounig (Klagenfurt)
Vorwort:
Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Hermagoras Verlag, 2018, 294 S.
Inhaltsübersicht und Einführung:
Kärnten und Slowenien: Getrennte Wege - Gemeinsame Zukunft
Jugend zwischen Heimat, Nation und Europa
Mladi o domovini, narodu in Evropi
Die Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinterlassen tiefe Spuren in und zwischen den Ländern des Alpen-Adria-Raumes. Alte und neue Nationalismen führen vielerorts zu Auseinandersetzungen in Volksgruppenfragen – zwischen Kärnten und Slowenien zuletzt sichtbar in jahrzehntelangen Konflikten um zweisprachige Ortstafeln und andere Minderheitenrechte.
Das Buch beleuchtet Einstellungen von Jugendlichen beider Länder zu Geschichte(n) der Region, Zwei- und Mehrsprachigkeit, Nationalismus und kultureller Vielfalt, neuen und alten Minderheiten, Nachbarländern und Europa. Aufbauend auf den Ergebnissen eines grenzübergreifenden Forschungsprojektes widmen sich Beiträge der Geschichte Kärntens und Sloweniens, ihren Narrativen und deren Folgen für Lebenswirklichkeiten. Berücksichtigung erfährt die Bedeutung von Minderheiten- und Nachbarsprachen in Grenzräumen und daraus erwachsende Implikationen für „moderne“ Konzeptionen von Minderheitenschutz.
Preobrati 20. stoletja rišejo globoke sledi v deželah regije Alpe-Jadran. Stari in novi nacionalizmi marsikje povzročajo konflikte na področju narodnih manjšin, kar se v primeru avstrijske Koroške in Slovenije jasno odraža v desetletja dolgih razpravah o dvojezičnih krajevnih tablah in drugih manjšinskih pravicah. Knjiga razkriva stališča mladih iz Slovenije in Avstrije do zgodovine regije, dvo- in večjezičnosti, nacionalizma in kulturne raznolikosti, novih in starih manjšin, sosednjih držav in Evrope. Na podlagi izsledkov čezmejnega raziskovalnega projekta se prispevki posvečajo zgodovini Koroške in Slovenije, njuni pripovednosti in posledicam pri identifikacijah in življenjskih izkušnjah. Pozornost je namenjena tudi pomenu manjšinskih in sosednjih jezikov na mejnih območjih in iz tega izhajajočim implikacijam za "sodobne" koncepte na področju zaščite manjšin.
Mit Beiträgen von / S prispevki avtorjev:
Danijel Grafenauer | Linda Hofmeister | Helmut Konrad | Sonja Novak-Lukanovič | Joseph Marko | Rainer Pichler | Jürgen Pirker | Stefanie Vavti | Hellwig Valentin | Werner Wintersteiner | Daniel Wutti
Verlag Nomos, 2015, 344 S. Deutsch und Slowenisch.
Bewertung des zugrundeliegenden Projekts:
Nadja Danglmaier, Andreas Hudelist und Daniel Wutti, Good Practice Herausragende Schulprojekte zum Thema Nationalsozialismus, in: Nadja Danglmaier/Andreas Hudelist/Samo Wakounig/Daniel Wutti (Hrsg.), Erinnerungsgemeinschaften in Kärnten/Koroška, Hermagoras, 2017, 231.
Inhaltsverzeichnis:
L' état, c'est quoi? Staatsgewalt im Wandel
Hrsg: Heschl / Juri / Neubauer / Pirker / Scharfe / Wagner / Willgruber
54. Assistententagung Öffentliches Recht
Der Staat befindet sich in einer Transformation von der unangefochtenen Ordnungsmacht wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Beziehungsgeflechte hin zu einem herausgeforderten Akteur in einem komplexen und multipolaren System (inter-)nationaler Interessenlagen. Dabei sieht er sich mit neuen Aufgaben, Tätigkeitsfeldern, Handlungsspielräumen und Normsetzungsmodellen konfrontiert. Was bedeuten diese Veränderungen für den rechtlichen Rahmen von Staatlichkeit und staatlichem Handeln? Welche Funktion erfüllt die Rechtswissenschaft bei der Beantwortung dieser Problemlagen?
Vor diesem Hintergrund wird in 14 Beiträgen das Ausfransen von Staatsgewalt hinterfragt, die Transformation von Rechtsformen, Akteurslandschaften und Institutionengefügen analysiert und der Blick auf Wegmarken der Entwicklung von Government zu Governance gerichtet – von staatstheoretischen Grundsatzüberlegungen bis hin zu verwaltungsrechtlichen Fallstudien.
Mit Beiträgen von:
Helmut Philipp Aust (Berlin), Maria Bertel (Innsbruck), Dominik Elser (Bern), Jasper Finke (Hamburg), Rike U. Krämer (London), Malte Kröger (Hamburg), Elmar Krüger (Osnabrück), Claudia Wutscher (Wien), Anna Mrozek (Leipzig), Hannes Rathke (Berlin/Heidelberg), Philipp Reimer (Freiburg), Vanessa Rüegger (Basel), Roya Sangi (Hamburg) und Dominik Steiger (Berlin).
Nomos, 2015, 329 S.
Rezension:
Beiträge (Auswahl, online verfügbar)
Kollektive Rechte. Identitätskollektive im Spannungsfeld von Recht und Politik (seit 1848), JRP 3/2021, 175-186.
Erziehungsmacht und Staatsgewalt: Autonomie oder Intervention, in: Graz Law Working Papers 15/2021, 1-17.
Memory Wars and Minority Rights: From Ethnic Conflict towards a Peace Region Alps-Adria?, in: treatises and documents 86/2021, 5-32.
Demokratie in der Gesundheitskrise: Die Grenzen der Versammlungsfreiheit, in: CuRe 4/2021, Manz, Wien, online.
Scheitern der Verfassung, in: Voigt, Rüdiger (Hrsg.), Aufbruch zur Demokratie. Die Weimarer Verfassung als Bauplan für eine demokratische Republik, Nomos, Baden-Baden, 2020, S. 859-884.
Minderheitenrechte, in: Voigt, Rüdiger (Hrsg.), Aufbruch zur Demokratie. Die Weimarer Verfassung als Bauplan für eine demokratische Republik, Nomos, Baden-Baden, 2020, S. 243-256.
Tabakrecht, in: Holoubek, Michael/Potacs, Michael (Hrsg.), Öffentliches Wirtschaftsrecht. Band 2, 4. Auflage, Verlag Österreich, Wien, 2019, S. 931-970.
Recht und Symbolik. Die neue Verfassung des Landes Kärnten in Volksgruppenfragen, in: Europa Ethnica, 1-2/2017, Wien, S. 2-8.
Steiermärkische Gemeindestrukturreform 2015. Ablauf und rechtliche Umsetzung der größten Gebietsreform in der Steiermark seit 1945, Besprechungsaufsatz, in: ZfV 3/2017, Wien, S. 392-397.
Fünf Jahre "Ortstafelregelung", 40 Jahre Volksgruppengesetz: Bilanz und Perspektiven für das Volksgruppenrecht, in: Europa Ethnica, 3-4/2016, Wien, S. 60-67.
Sonstige Zuständigkeiten des VwGH nach Art 133 Abs 2 B-VG, in: Holoubek, Michael/Lang, Michael (Hrsg.), Das Verfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof, Linde Verlag, Wien, 2015, S. 293-310.
Stabilität und Nachhaltigkeit durch (Verfassungs-)Recht? Beispiele aus dem Volksgruppenrecht, in: Breitenlechner, Josefa/Kalteis, Michael/Kolar, Julia/Kristoferitsch, Gisela/Lukan, Matthias/Manolas, Emmanuel/Rogatsch, Yvonne/Tobisch, Kerstin (Hrsg.), Sicherung von Stabilität durch Recht. Tagung der Österreichischen Assistentinnen und Assistenten Öffentliches Recht. Band 5, Jan Sramek Verlag, Wien, 2015, S. 161-178.
One Step Forward, Two Steps Back? Reflections on the Recent Attempts to Reform the Austrian National Minorities Act of 1976, in: Åkermark, Sia/ Bloed, Arie/ Hofmann, Rainer/ Marko, Joseph/ Mayall, James/Packer, John/Weller, Marc (Hrsg.), European Yearbook of Minority Issues, Volume 12 (2013), Brill | Nijhoff, Leiden, 2015, S. 339-352.
Zukunft durch Vergangenheit? Interaktive Konflikttransformation und Erinnerungspolitik am Beispiel der Alpen-Adria-Region, in: Wintersteiner, Werner/Wolf, Lisa (Hrsg.): Friedensforschung in Österreich. Bilanz und Perspektiven, Drava, Klagenfurt, 2016, S. 264-278. Mit Jan Brousek.
„Ich sehe den Menschen und urteile nach seiner Persönlichkeit, nicht nach seiner Kultur.“ – Reflexionen von Jugendlichen zu Kärnten und Slowenien – zwischen Heimat, Nation und Europa, in: Anderwald, Karl/Filzmaier, Peter/Hren, Karl (Hrsg.), Kärntner Jahrbuch für Politik 2015, Hermagoras, Klagenfurt/Wien, 2015, S. 268-284. Mit Linda Hofmeister.
Visionen für Kärnten: „Neue Wege 2020/Nove poti 2020“ – Ergebnisse einer Initiative zu Verständigung und politischer Bildung, in: Anderwald, Karl/Filzmaier, Peter/Hren, Karl (Hrsg.), Kärntner Jahrbuch für Politik 2014, Hermagoras, Wien/Klagenfurt/Ljubljana, S. 131-148.
Schatten der Vergangenheit in Südtirol und Kärnten: Geschichte(n) als Konfliktressource in den Jubiläumsjahren 2014/15, in: Stainer-Hämmerle, Kathrin/Plaikner, Peter (Hrsg.), Tiroler Jahrbuch für Politik 2010-2013, 2014, S. 183-195.
Minderheiten zwischen Recht und Politik - am Beispiel des Kärntner Ortstafelstreits. Anmerkungen zur wechselseitigen Bereicherung von Rechts- und Politikwissenschaft, in: Hauser, Werner/Thomasser, Andreas (Hrsg.), Bildung, Wissenschaft, Politik. Instrumente zur Gestaltung der Gesellschaft, Böhlau, Wien/Köln/Graz, 2014, S. 618-635.
Crossing Borders - Facing Diversity: Trans-national Youth Initiatives within and between Carinthia and Slovenia, in: Gruber, Bettina/Wintersteiner, Werner (Hrsg.), Learning Peace - an integrative Part of Peace Building, Drava, Klagenfurt, 2014, S. 331-344.
Ending a Never-Ending-Story: The Solution of the Conflict on Bilingual Topography in Austria – Analysis, Open Questions and Perspectives, in: Åkermark, Sia/Bloed, Arie/Hofmann, Rainer/Marko, Joseph/Mayall, James/Packer, John/Weller, Marc (Hrsg.), European Yearbook of Minority Issues, Volume 11 (2012), Brill | Nijhoff, Leiden, 2014, S. 345-357.
Aged by law? The "ages of live" in Austrian law, in: Krieberbegg, Ulla/Maierhofer, Roberta (Hrsg.), Aging Studies in Europe. Vol. 3: The Ages of Life - Living and Aging in Conflict?, Transcript, Bielefeld, 2013, S. 71-86. Mit Nora Melzer-Azodanloo. [This text is posted here by permission of transcript Verlag for personal use only, not for redistribution.]
Reform des Volksgruppenrechts. Die Lösung der Ortstafelfrage 2011, in: ÖJZ 9/2012, Wien, 2012, S. 396-405.
Vom (Eigen-)Sinn der Geschichte(n). Große und kleine Erzählungen in Kärnten, in: Petritsch, Wolfgang/Graf, Wilfried/Kramer, Gudrun (Hrsg.), Kärnten liegt am Meer. Konfliktgeschichte/n über Trauma, Macht und Identität, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt, 2012, S. 448-465.
How to Stop a Perpetuum Mobile? Interdisciplinary Insights into the Ongoing Issue of the Slovene Ethnic Minority in Austria: The Question of Bilingual Topography, in: Åkermark, Sia/Bloed, Arie/Hofmann, Rainer/Marko, Joseph/Mayall, James/Packer, John/Weller, Marc (Hrsg.), European Yearbook of Minority Issues, Volume 8 (2010), Brill | Nijhoff, Leiden, 2012, S. 717-748.
Die "Zeitenwende" an den österreichischen Universitäten. Umbrüche, Neuerungen und Folgewirkungen des UOG 1993, in: Schübl, Elmar/Heppner, Harald (Hrsg.), Universitäten in Zeiten des Umbruchs. Fallstudien über das mittlere und östliche Europa im 20. Jahrhundert, LIT Verlag, Wien, 2011, S.107-120. [mit freundlicher Genehmigung des Lit Verlages; das Buch ist erhältlich um € 24,90,-]
Steiermärkisches Kinderbetreuungsrecht, in: Poier, Klaus/Wieser, Bernd (Hrsg.), Steiermärkisches Landesrecht. Band 3: Besonderes Verwaltungsrecht, Springer, Wien, 2011, S.73-100. Mit Peter Ivankovics.
Über die "Mitte der Brücke" - Der Weg zur Lösung der Kärntner Ortstafelfrage 2010-2011, in: Anderwald, Karl/Filzmeier, Peter/Hren, Karl (Hrsg.), Kärntner Jahrbuch für Politik 2011, Hermagoras-Mohorjeva, Klagenfurt, 2011, S. 78-107.
Wenn die Eule der Minerva ihren Flug beginnt… Zur aktuellen Situation der Volksgruppenorganisationen, in: Anderwald, Karl/Filzmeier, Peter/Hren, Karl (Hrsg.), Kärntner Jahrbuch für Politik 2010, Hermagoras-Mohorjeva, Klagenfurt, 2010, S.111-128.