Editionsprojekt ‚Die Schriften des Brixner Dommesners Veit Feichter‘
Die Texte sind in gotischer Kursive des 16 Jhs. mit stark individuellem Duktus niedergeschrieben. Daraus ergeben sich bei der Transliteration folgende Probleme:
- Für Kursivschriften typisch sind Probleme bei der Isolierung einzelner Schriftzeichen aus den Schriftzeichenketten. Andererseits ist nicht jede Schriftunterbrechung als 'Spatium' zu werten.
- Ligaturformen: Verschmelzungen zweier oder mehrerer Schriftelemente zu oft nicht mehr linear segmentierbaren Formen
- Schriftzeichen, die infolge der Flüchtigkeit des Schreibvorganges unvollständig oder überkomplett ausgeführt sind (besonders problematisch bei den Mittelbandbuchstaben c, n, m oder bei den verschiedenen Reduktionsformen von r - rr)
- Ebenfalls aufgrund des rascheren Schreibvorganges stehen Superskripte nicht zwingend über dem dazugehörigen Basisgraph.
- 'Relative Majuskeln': alphabetische Schriftzeichen, die der Form nach Minuskeln sind, der Größe (und Position) nach jedoch den Status von Majuskeln oder gar Initialen aufweisen (z.B. d - D, o - O, p - P)
Diese und weitere Probleme konnten durch den Einsatz linguistischer Methoden der Graphetik (Segmentation und Klassifikation) z.T. zufrieden stellend bewältigt werden. Was sich dennoch einer endgültigen Entscheidung entzieht, konnte wenigstens aufgezeigt und in der Transliteration durch besondere Markierung transparent gehalten werden.
Andrea Hofmeister
Institut für GermanistikInstitut für Germanistik