Information und der fragmentierte Geist
Rationalität und kognitive Dissonanz
Fördergeber: Land Stmk.
Projektleiter: Univ.-Prof. Dr. Marian David
Projektmitarbeiter: Dr. Cristina Borgoni Goncalves, Dr. Dirk Kindermann, Univ.-Prof. Dr. Katja Corcoran
Beginn: 01.09.2014
Ende: 30.11.2015
Informationen werden zu Wissen, wenn sie im Denken in verschiedenen Kontexten kognitiv verfügbar sind – wenn sie mit anderen Informationen integriert und bewertet werden und in Schlussfolgerungen verwendet werden können. Das Projekt untersucht die kognitiven Voraussetzungen dieser Informationsverarbeitung. Es stellt die Hypothese auf, dass der menschliche Geist fragmentiert ist. Dass der menschliche Geist eine Einheit bildet, ist eine grundlegende Annahme in wahrscheinlichkeitsbasierten Theorien menschlicher Überzeugungen und in der Spieltheorie. Sie setzen voraus, dass die Gesamtheit der Überzeugungen einer Person kohärent ist und alle ihre deduktiven Folgerungen enthält. Doch diese Annahme verfehlt in eklatanter Weise die Wirklichkeit menschlichen Denkens. Das Projekt will ein realistisches Fundament für die Beschreibung menschlicher Überzeugungen erarbeiten: eine psychologisch fundierte Fragmentierungshypothese, der gemäß eine einzelne Person über mehrere gesonderte Überzeugungssysteme verfügt, die in ihrer Gesamtheit keinen kohärenten und deduktiv geschlossenen Überzeugungszustand der Person ergeben. So sollen eine Reihe offener Probleme in der Philosophie gelöst werden und erklärt werden, warum ein Mehr an Informationen kein Mehr an Wissen bedeutet.
Marian David
Institut für PhilosophieInstitut für Philosophie