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Brixner Dommesnerbuch

Rund um das Jahr 1558 verfasste Feichter seine umfangreichste Schrift, das so genannte Dommesnerbuch mit dem erst nachträglich von anderer Hand beigefügten lateinischen Titel Directorium seu Rubrica pro vtilitate chori ac Editui Eccl(es)ie Brixinen(sis) 1550, das auf insgesamt 190 Blättern im Folioformat die Amtsverpflichtungen des Dommesners im kirchlichen Jahreskreis enthält.

Dieser Text geht möglicherweise auf eine Eigeninitiative Feichters zurück, zumindest ist kein offizieller Auftrag durch das Domkapitel bekannt. Offenbar fühlte er sich seinem geistlichen Vorgesetzten, dem Kustos Johann Jakob Khuen, verpflichtet, der wie er darauf bedacht war, althergebrachte Traditionen über die Umbruchszeit zu retten – immerhin fand gerade zu jener Zeit (1545-1563) das Konzil von Trient statt, das die Gegenreformation einleiten und auch im liturgischen Bereich eine Reihe von einschneidenden Maßnahmen setzen sollte. So war ein gewichtiges Anliegen der Reform, der fortschreitenden Privatisierung des Messwesens (Messstiftungen) mit überhand nehmenden Sonderformen (Verwendung zusätzlicher Messformulare für alle möglichen, auch fragwürdige Gebetsanliegen) sowie dem ungehemmten Eindringen der Volksfrömmigkeit in die römische Liturgie Einhalt zu gebieten. Außerbiblische Texte (z.B. Legenden) sollten aus dem offiziellen Missale Romanum wieder eliminiert und mit dem Brevier (1568) und dem Missale (1570) Pius’ V. ein verbindlicher überregionaler Ritus geschaffen werden.


Literatur:
Die Schriften des Brixner Dommesners Veit Feichter (ca. 1510-1560). Bd 1: Das Brixner Dommesnerbuch. Mit elektronischer Rohtextversion und digitalem Vollfaksimile auf CD-ROM. Im Auftrag der Stadt Brixen hrsg. von Andrea Hofmeister-Winter. Innsbruck: Institut für Deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik 2001. (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe. 63.) [526 S.] http://germanistik.uibk.ac.at/reihe/reihe63.html

Priv.-Doz. Mag. Dr.phil.

Andrea Hofmeister

Institut für Germanistik

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