Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Forschungsprojekte

Seit meiner Tätigkeit an der Universität Graz wurden drei Forschungsbereiche in Form von Projekten bearbeitet:

  • Unter dem Rahmenthema 'Netzwerk des Wissens' wird versucht, anhand des Nachlasses Hugo Schuchardts die materiellen Voraussetzungen für die Professionalisierung der sprachwissenschaftlichen Fächer im 19. Jahrhundert empirisch aufzuarbeiten. Das Netzwerk, das nicht nur neue Kommunikationsformen (Brief, Post) erlaubte und neue Textformen entwickelte, basierte auf veränderten, durch die Neuerungen der Industrialisierung ermöglichten Produktionsformen wissenschaftlicher Arbeit (Rotationsdruck, Satzmaschinen, Holzschliffpapier, Photographie usw.). So trug es wesentlich zur Institutionalisierung der geisteswissenschaftlichen Fächer bei. Die umfangreichen Korrespondenzen (bei Schuchardt ca. 14.000 erhaltene Briefe) und die erhöhte wissenschaftliche Druckproduktion gehen Hand in Hand in der Schaffung dieses Netzwerks. Eine empirisch minutiöse Aufarbeitung dieser Schriften wird einen Baustein für den engen Zusammenhang von gesellschaftlich-ökonomischer und wissenschaftlicher Arbeit liefern. Auch dazu sind in den letzten Jahren bereits wesentliche Vorarbeiten erschienen. Das Projekt zielt auch darauf ab, das im 19. Jahrhundert so fruchtbare Netzwerk im 21. in virtueller Form im Internet zu reproduzieren. Ausgangspunkt dazu ist das 'Hugo Schuchardt Archiv', das zudem das Gesamtwerk und die kritische Sekundärliteratur zu Schuchardt elektronisch frei zugänglich macht: http://schuchardt.uni-graz.at/.

 

  • Im Rahmen der historisch-kritischen Edition des sprachwissenschaftlichen Werks von Wilhelm von Humboldt (Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn) war es Ziel, den von Kurt Mueller-Vollmer in Krakau wiederentdeckten handschriftlichen Nachlaß Humboldts im Detail zu sichten und die relevanten Schriften kritisch zu edieren. An diesem Unternehmen waren bzw. sind Kollegen der Stanford University, der FU Berlin, der Universitäten Göttingen, Hildesheim, München, der RWTH Aachen. Die Schirmherrschaft für die Edition übernahm die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in Berlin (http://www.bbaw.de/forschung/wvhumboldt/projektdarstellung). Die Grazer Projektarbeit konzentrierte sich neben der Mitherausgeberschaft der gesamten Ausgabe vorwiegend auf die Edition der Abteilung II (Die baskischen Schriften). Insgesamt wurden beim FWF für den Zeitraum 1996-2004 drei Forschungsprojekte bewilligt. Band II.1 (Schriften zur Anthropologie der Basken) und Band II.2 (Baskische Wortstudien und Grammatik) sind mittlerweile erschienen.
  • Das "Huastec-Projekt" beschäftigt sich mit Sprachkontakt und Konvergenz der in der Huasteca gesprochenen Sprachen und Kulturen (Tenek, Huastec Nahuatl, Pame und Spanisch). Auch geht es in diesem Projekt um eine Beschreibung des Pame Central (Xi'iui mimi'iai). In einem ersten Schritt wurde die bislang unveröffentlichte Missionarsgrammatik von S. B. Quiros zum Tenek aus dem Jahre 1711 zum Druck aufgearbeitet. Einschlägige Materialien finden sich auf http://ling.uni-graz.at/huastec/. Für die Erteilung einer Benutzungsberechtigung bitte ich um Kontaktnahme.
  • Das Grazer Reduplikationsprojekt (2003-2010) zielte auf den Aufbau einer typologisch orientierten Datenbank zur Reduplikation (gdr - Graz Database on Reduplication). Diese ist unter  http://reduplication.uni-graz.at/  frei im Netz verfügbar. Im Rahmen des Projektes gab es zwei einschlägige Workshops. Der erste zielte auf eine empirische Fundierung im Rahmen neuerer Grammatiktheorien anhand der Beschreibung von Reduplikationsphänomenen (erschienen als Hurch ed. (2005). Die zweite Tagung galt dem spezifischeren Thema 'Reduplication: Diachrony and Productivity' (erschienen in Morphology 19.2 (2009) und Grazer Linguistische Studien 71 (2009).

Mitarbeiter in von mir eingereichten Forschungsprojekten waren:
Maria Jose Kerejeta, Ralf Vollmann, Dina El Zarka, Veronika Mattes, Motomi Kajitani, Ursula Stangel, Ingeborg Fink, Thomas Schwaiger.

Em.o.Univ.-Prof. Dr.phil.

Bernhard Hurch

Institut für Sprachwissenschaft

Merangasse 70
8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 2425


Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.