Zur Person
Assoz. Prof. Dr. Daniela Holzer
+43 316 380 - 2607
Merangasse 70/II
8010 Graz
Sprechstunde nach Vereinbarung (per E-Mail)
Ich frage mich...
Warum habe ich ein Studium begonnen? Nach einer praktischen pädagogischen Ausbildung wollte ich nur noch eines: Theoretisieren ohne Ende (und ich wollte weg von dem, wo und was ich war) |
Warum habe ich "Pädagogik" - heute wäre es Erziehungs- und Bildungswissenschaft - studiert? Ein lieber Freund meinte: Dort wird diskutiert und sind deine eigenen Ansichten gefragt. |
Warum habe ich mich der Erwachsenenbildung zugewendet? Dort waren die interessantesten Leute: kritische Lehrende, inspirierende gesellschaftskritische Ansätze, diskussionsfreudige Mitstudierende. |
Warum bin ich in der Wissenschaft gelandet? Denken, Hinterfragen, kritisches Zerlegen, die der Anstoß für mein Studium waren, blieben meine Passion, die ich weitertreiben wollte. Der Rest war eher ein Hineinstolpern in Möglichkeiten, dies weiterhin zu tun. Die vorher unbekannten Welten der Wissenschaft wurden mir immer vertrauter und kostbarer, auch wenn sie widersprüchlich bleiben. |
Warum bin ich an einer Universität und in Graz geblieben? Ausschlaggebend war zuallererst, dass ich überhaupt Optionen erhielt, an der Uni und in Graz bleiben zu können. Das ist keineswegs selbstverständlich und planbar. Mir wurde auch immer klarer: Meine kritische und theoretische Wissenschaft ist fast nur an einer Universität möglich. Ein Witz am Rande: Ein Berufseignungstest schlug mir vor Jahren die Wissenschaft vor. Und als Alternative: Friedhofsgärtnerin. Vielleicht wäre das eine Alternative gewesen? |
Was inspiriert mich nach wie vor? Mein Denken und Tun wird weiterhin dadurch beflügelt, immer tiefer in neue Erkenntnisse einzutauchen, immer mehr zu verstehen, immer unnachgiebiger Kritik betreiben zu können und vielen wunderbaren, kritisch denkenen Menschen zu begegnen. |
Was bin ich nicht bereit aufzugeben? Ich beharre auf der Möglichkeit und Notwendigkeit, dass gesellschaftliche Verhältnisse radikal anders und besser sein können. |
Forschungsinteresse & Forschungsschwerpunkte
Wissenschaft ist Gesellschaftspolitik
Wissenschaft hat die Aufgabe, zu gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung zu nehmen. Wissenschaft analysiert, reflektiert, kritisiert und beurteilt. Wissenschaft bezieht Standpunkt, nimmt Partei und ist politisch involviert.
Mein Wissenschaftsverständnis orientiert sich an Verständnissen und Erkenntnissen der Kritischen Theorie und verfolgt entsprechend kritisch-emanzipatorische Interessen. Methodologische Grundlagen sind Ideologiekritik, (Selbst-)Kritik, (Selbst-)Reflexion und negative Dialektik.
Erwachsenen- und Weiterbildung sind in ihren gesellschaftlichen und ökonomischen Verflechtungen wahrzunehmen und kritisch zu analysieren und zu reflektieren. Es gilt, danach zu suchen, wo und wie Erwachsenen- und Weiterbildung gesellschaftliche Verhältnisse mithervorbringt. Es gilt, Ungerechtigkeit, Unfreiheit, Unterdrückung und Herrschaft sichtbar zu machen. Es gilt, wissenschaftlich Potenziale eines Besseren zu ergründen und Wissenschaft mit anderen gesellschaftspolitischen Akteur_innen zu verbinden.
Forschungsgebiete
Kritische Theorie, kritische Bildungstheorie, kritische Bildungsphilosophie |
Kritische Erwachsenenbildung & Gesellschaftskritik |
Weiterbildungswiderstand & (Erwachsenen-)Bildungsverweigerung |
Unverzichtbarkeit & Methoden der Theoriearbeit |
Wissenschaftliche Sozialisation & prekäre Arbeitsbedingungen |
Erwachsenenerziehung & Erziehung in der Erwachsenenbildung |
Wissenschaftliche Ausbildung und Tätigkeiten
Seit 2017 Assoziierte Professorin am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz, Arbeitsbereich Erwachsenen- und Weiterbildung |
2016 Habilitation an der Universität Graz, Habilitationsschrift "Weiterbildungwiderstand negativ-dialektsich lesen. Fragmente einer kritischen Theorie der Verweigerung" (2017 publiziert: Weiterbildungwiderstand. Eine kritische Theorie der Verweigerung. Bielefeld: transcript - Open Access) |
2011-2017 Assistenzprofessorin (Qualifizierungsstelle) am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz, Arbeitsbereich Erwachsenen- und Weiterbildung |
2002-2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (diverse Verträge, unterschiedliche Stundenausmaße) am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft und im Rektorat der Universität Graz |
2002 Promotion an der Universität Graz |
1999-2002 Selbständige Wissenschaftlerin (in Kooperation mit dem Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz) |
1993-1998 Diplomstudium Pädagogik an der Universität Graz mit Schwerpunkten Erwachsenenbildung, Arbeits- und Berufspädogik und Frauenforschung |
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Fachgesellschaften: ÖFEB (Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen), Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung; DGfE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft), Sektion Erwachsenenbildung und Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie; ÖGS (Österreichische Gesellschaft für Soziologie), Sektion Bildungssoziologie; DGS (Deutsche Gesellschaft für Soziologie), Sektion Bildung und Erziehung |
Lehrtätigkeiten an den Universitäten Basel, Innsbruck, Klagenfurt und an den Wiener Volkshochschulen |
Mitgründerin und derzeitige Obfrau des Vereins "Kritische Erwachsenenbildung" |
Mitglied des Betriebsrats der Universität Graz, Mittelbausprecher:in am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft |