Ursula Renz studierte Philosophie an der Universität Zürich. 1998-2002 war sie wissenschaftliche Assistentin ebendort, 2004-2007 war sie Assistentin, 2007-8 Oberassistentin am Zentrum des Wissens der ETH Zürich. Sie war als Fellow an der Yale University (2002-3), an der École Normale Supérieure Lyon (2003-4), an der Harvard University (2013), an der Universität Konstanz (2014-15), am Institute of Advanced Study der University of Warwick (2019) und Fellow an der Kollegforschungsgruppe Human Abilities der Humboldt Universität sowie der Freien Universität Berlin (2022-23). 2008-9 war sie Associate Professor an der Roskilde University, bevor sie 2009 an die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt berufen wurde, wo sie bis zu ihrer Berufung nach Graz tätig war. 2018 nahm sie eine Gastprofessorin an der École Normale Supérieure in Lyon wahr.
Ursula Renz erhielt mehrere Auszeichnungen (u.a. den Journal of the History of Philosophy-Book-Prize 2011; ein Humboldt-Stipendium für fortgeschrittene WissenschaftlerInnen; und 2019 wurde ihr Buch Was denn bitte ist kulturelle Identität auf die Short-List des Tractatus-Essay-Prize gesetzt. Für ihre Doktorandenbetreuung hat sie zudem 2023 den Seraphine-Puchleitner-Anerkennungspreis der Universität Graz erhalten.
Ursula Renz Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Philosophie der Frühen Neuzeit, insbesondere Erkenntnistheorie, Metaphysik, Philosophie des Geistes und Moralpsychologie, der Philosophiegeschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts; und sie hat auch mehrfach zur Geschichte der analytischen Philosophie, sowie zu systematischen Fragen der theoretischen Philosophie publiziert. Ihre systematischen Interessen tangieren u.a. Konzeptionen der Selbsterkenntnis, Identität, Emotionen und das Verhältnis von deskriptiver und revisionärer Metaphysik. Sie hat zahlreiche Drittmittelprojekte durchgeführt, geleitet oder initiiert.
Ursula Renz ist in zahlreichen Gremien und Vorständen (etwa seit 2018 Mitglied des Auswahlausschusses für die Stipendienprogramm der Alexander von Humboldt-Stiftung; Mitglied des Editorial Teams des European Journals of Philosophy; von 2002-2020 Vorstandsmitglied der Spinoza-Gesellschaft, darunter von 2016-2020 als Vorsitzende; seit 2019, stv. Vorsitzende der European Society of Early Modern Philosophy) tätig und nimmt auch öfters als Philosophin und Philosophiehistorikerin zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Problemen und Fragen Stellung (vgl. Pressespiegel).
Ausbildung und akademische Qualifikation
2007 Universität Zürich | Habilitation in Philosophie; Habilitationsschrift: Die Erklärbarkeit von Erfahrung. Realismus und Subjektivität in Spinozas Theorie des menschlichen Geistes (Gremium: Hanjo Glock, Michael Hampe, Wolfgang Marx, Katia Saporiti, Peter Schulthess) |
2000 Universität Zürich | Doktor in Philosophie (summa cum laude); Dissertationsschrift: Die Rationalität der Kultur. Kulturphilosophie und ihre transzendentale Begründung bei Cohen, Natorp und Cassirer (Betreuung: Prof. Dr. Helmut Holzhey) |
1988-1996 Universität Zürich | Lizentiat (Äquivalent zu einem MA) in Germanistik, Philosophie und Didaktik |
1989-1991 Universität Zürich | Graecum (Diplom in Altgriechisch) |
Akademischer Werdegang
2020- Karl-Franzens-Universität Graz | Professur, Institut für Philosophie |
09-11/2019 University of Warwick | International Visiting Fellow at the IAS Warwick |
05/2018 ENS, Lyon | Professeur invitée |
2014- 15 Universität Konstanz | Alexander von Humboldt Fellow |
Fall 2013 Harvard University | Visiting Scholar |
2009-2020 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt | Professur, Institut für Philosophie |
2008-2009 Roskilde University, Denmark | Associate Professor, Department of Culture and Identity, Philosophy Section |
2007-2008 ETH Zürich | Oberassistentin, Zentrum des Wissens |
2004- 2006 ETH Zürich | Assistentin, Zentrum des Wissens |
2003-2004 École Normale Supérieure, Lyon | Pensionnaire Scientifique |
2002-2003 Yale University | Visiting Scholar |
1998-2002 Universität Zürich | Universitätsassistentin, Institut für Philosophie |
1991-1995 Universität Zürich | Wissenschaftliche Hilfskraft, Deutsche Sprachwissenschaft |