Forschung
Wissenschaft ist Gesellschaftspolitik
Wissenschaft hat die Aufgabe, zu gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung zu nehmen. Wissenschaft analysiert, reflektiert, kritisiert und beurteilt. Wissenschaft bezieht Standpunkt, nimmt Partei und ist politisch involviert.
Mein Wissenschaftsverständnis orientiert sich an Verständnissen und Erkenntnissen der Kritischen Theorie und folgt entsprechend kritisch-emanzipatorische Interessen. Methodologische Grundlagen sind Ideologiekritik, (Selbst-)Kritik, (Selbst-)Reflexion und negative Dialektik.
Erwachsenen- und Weiterbildung sind in ihren gesellschaftlichen und ökonomischen Verflechtungen wahrzunehmen und kritisch zu analysieren und zu reflektieren. Es gilt, danach zu suchen, wo und wie Erwachsenen- und Weiterbildung gesellschaftliche Verhältnisse mithervorbringt. Es gilt, Ungerechtigkeit, Unfreiheit, Unterdrückung und Herrschaft sichtbar zu machen. Es gilt, wissenschaftlich Potenziale eines Besseren zu ergründen und Wissenschaft mit anderen gesellschaftspolitischen Akteur_innen zu verbinden.
Aktuell vorherrschende Verständnisse, die es kritisch zu bleuchten gilt, sind unter anderem:
- die Instrumentalisierung von Weiterbildung für ökonomische Interessen
- ökonomische Zweckorientierung
- lebenslanges Lernen als Anpassung von Menschen an scheinbar unbeeinflussbare Bedingungen
- Individualisierung als Abwälzung von gesellschaftlichen Verantwortungen auf die Einzelnen
- Pädagogisierung von Problemlagen
- Weiterbildung als (Re-)Produktion von Vereinzelung statt als Beitrag zu solidarischen Interessen
- etc.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte
- Weiterbildungswiderstand
- Kritische Theorie - kritische Erwachsenenbildung
- Theorieentwicklung
- Bildung - Gesellschaft - Ökonomie
- Wissenschaftliche Sozialisation
Frühere Forschungen
- Bildungsberatung
- Wissensgesellschaft
- Wissenschaftliche Weiterbildung
Daniela Holzer
Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft
Arbeitsbereich Erwachsenen- und Weiterbildung
Merangasse 70
8010 Graz