Lebenslauf
Ich wurde am 18.5.1941 in Reichenberg/Sudentenland, Tschechoslowakei, jetzt Liberec/Tschechien, als Sohn des Textilingenieurs Helmut Hiebel (geb. 20.4.1910) und der Tschechisch-Dolmetscherin Waltraud Hiebel (geb. 9.7.1913), beide Eltern traten auch halb-professionell als Sänger/Sängerin auf, geboren. Der Vater war von 1940 bis 1945 als einfacher Soldat bzw. Gefreiter und Schreiber im Kriegsdienst, geriet im April 1945 in Königsberg in russische Gefangenschaft, wo er erst im September 1949 in die Heimat entlassen wurde und am 24. 9. 1949 mit nichts als einem schwarzen Wintermantel in Lengenfeld bei Kaufbeuren aus einem Bus stieg. Durch zwei Gelbsuchterkankungen (1942-1944) hatte er sich eine Leberzirrhose zugezogen und zählte zu den "Kriegsversehrten".
In den Kriegsjahren - der Vater war zum Kriegsdienst eingezogen worden - lebte ich mit der Mutter bei den Großeltern Großvater und Haus der Großeltern um 1940) in Maxdorf, Dolni Maxov, bei Reichenberg/Liberec. 1945 wurden meine Großeltern aus ihrem Haus in Maxdorf (Foto: Das Haus in Maxdorf in der kommunistischen CSSR 1977) vertrieben, mit einem LKW abtransportiert in Richtung Ostdeutschland. Im Herbst 1946 kam ich mit Mutter und Schwester Susanne Hiebel, geb. 17.4.1945) als Heimatvertriebener" in einem Zug-Waggon eines Aussiedlungs-Transportes von Maxdorf im Sudetenland nach Bayern, zunächst ins Auffanglager Lager Lechfeld, dann nach Lengenfeld bei Kaufbeuren (Zwangseinquartierung beim Bauern und 1950 nach Weißensee-Roßmoos bei Füssen im Allgäu (jeweils ein Zimmer mit ca. 8 qm für 4 bzw. 5 Personen).
(Im Jahr 1946 werden insgesamt 1,95 Millionen Sudetendeutsche aus ihrer Heimat ausgewiesen.) In Lengenfeld und Weißensee-Wiedmar besuchte ich die - jeweils einklassige - Volksschule. 1952 zog die Familie in eine ca. 45 qm große VDK-Wohnung (des Verbandes der Kriegsversehrten) in einer Hälfte einer Doppelhaushälfte in Füssen-West (Foto:Füssen im Winter; Forggensee bei Füssen), und ich begann mit dem Gymnasium ("Oberschule" und später "Oberrealschule" Füssen).
Kontakte mit Kurt Schweigert (erstes Photo), dem Architekten Wittek und seinen Söhnen Oswin (zweites Photo) (Freitod 2. 8.1994)) und Wolfgang,
mit dem Maler und Zeichenlehrer Gottfried Herrmann (geb. 1907 in Erlangen) (Bilder aus den 60er und den 90er Jahren: Figuren 1964, Ohne Titel 1962, Ausschnitt "Komödianten" - 1983/84,Satinetta - 1976, Ausschnitt Ohne Titel/'Mondgebirge')
dem Schulfreund Werner Lichtenberg (später Maler, München, Freitod 1984) mit dem Mathematik-Lehrer (und späteren Erlanger Universitätsprofessor) Walther L. Fischer (der Ezra Pound kannte und übersetzte für eine Edition von Eva Hesse; er studierte das Altchinesische). 1960 erster Kontakt mit Hans Magnus Enzensberger (der mir sein "Museum" und "Lektion der Stille", eine Sammlung polnischer Lyrik, empfahl. Interesse an der APO (Außerparlamentarischen Opposition), und der Zeitschrift "konkret".
Bezug der Zeitschrift konkret, in der Enzensberger und z.B. auch Ulrike Mainhof zu Wort kamen.
In der Oberstufe, den Jahren 1957-1961, Lektüre von: Jean Giono (Husar auf dem Dach), Li-Tai-Pe in Klabunds Übersetzung, Ezra Pound (Dichtung und Prosa bei Ullstein, ABC des Lesens) (Foto: Ezra Pound nach der Entlassung aus dem Käfig in Pisa), Hemingway (49 Stories), Brecht: Dreigroschenroman, Buckower Elegien; Enzensberger (Lyrik und Radioessays - um 1959; ich hörte im Rundfunk Enzensberger über Heidegger, über Johannes Gaitanides, über Figurengedichte von Palazzeschi und Ostaijen und anderes sprechen.), die Lyrik im "Museum der Moderne", Kafka (Amerika, "Kaiserliche Botschaft" in der Stiasny-Bücherei), Süßkind: Vom ABC zum Sprachkunstwerk, Deschner: Kunst, Kitsch und Konvention, Dostojewski (Ein lächerlicher Mensch),Henry Miller (vor allem: Big Sur). Beginn des Studiums (Germanistik, Anglistik) 1961 in Erlangen.
Buchumschläge
Wenn ich Proust wäre, würde ich einen ganzen Band über Buchumschläge schreiben. Sie strahlen - und strahlten bei ihrem Erwerb - oft mehr aus, als der Inhalt des Buches.
Soeben, Feb. 09, bei Proust entdeckt: "Romane würde ich in Einbänden von ehemals sammeln, denjenigen aus der Zeit, in der ich meine ersten Romane
las ..." (Bd 13, S. 296)
Heinz Schlaffer sagte: "Kultur ist die Gesamtheit der Reiseziele von Bussen mit alten Frauen ..." Kultur ist nur mehr für die Unkultivierten da.
Erste Wahrnehmung Bildender Kunst: Modiglianis Akte, Picassos Graphik, Matisse's Zeichnungen, Jean Miró, Tilmann Riemenschneider; Ausstellungen von Gottfried Herrmann (Große Kunstausstellung), HAP Grieshaber, Chagall, Gauguin, Leger, Chinesischer Malerei im Haus der Kunst München. Erste Besuche von Jazz-Konzerten (Th. Monk, Miles Davis in München, John Coltrane in Nürnberg um 1960; Treffen mit Monk, Gespräch mit Coltrane).
Erste Ferienarbeiten: Tellerwäscher im Hotel Liesl in Hohenschwangau um 1954, Parkplatzwächter am Parkplatz Schloß Hohenschwangau, schließlich 1960 Schloßführer auf Hohenschwangau, dem Schloß der Eltern Ludwigs II.
Erste Kontake mit der Welt der USA über Pat (Patricia) Chicarell (geb. 13. Aug. 44), der 16jährigen Tochter (Foto: Mutter und Tochter) eines 1957/58 in der Kaserne Füssen stationierten GIs. 1958 'Hauslehrer' und Freund Birgit Hollmanns. 1960/61 erste längere Beziehung: Monika Spitaler (geb. 18. Juni 45). 1963 Freundschaft mit Marie-Josephe Halleux aus Mouen bei Caen.
Im Juni 1961 legte ich an der Oberrealschule Füssen die Reifeprüfung ab. In diesem Jahr übersiedelte die Familie nach Fürth; der Vater hatte eine Stelle im Versandhaus Quelle (Nürnberg/Fürth) angenommen, nachdem er den Weg in die Musik (Angebot des Bayrischen Rundfunks, Mitte der Fünziger Jahre, ihn als Sänger anzustellen) endgültig ausgeschlagen hatte. Ich studierte in Erlangen Germanistik und Anglistik bzw. Amerikanistik (vorübergehend auch Philosophie und Romanistik) von 1961 bis 1968; die wichtigsten Lehrer waren: die Anglisten Erwin Wolf und Theodor Wolpers (Anglistik und Amerikanistik), die Philosophen Kamlah, Manfred Riedel und Paul Lorenzen mit seinen Schülern Schwemmer, Lorenz, Mittelstraß; die Germanisten Helmut Prang, Hans Schwerte (alias Schneider, SS-Obersturmbannführer), Ulrich Fülleborn, Kurt Wölfel, Gerhard Neumann. 1964 kam Kurt Wölfel aus Würzburg bzw. Göttingen mit den Assistenten Heinz Schlaffer und Klaus-Dieter Schlüer nach Erlangen; Licht ins Dunkel: Aufklärung, Sturm und Drang und auch Romantik stellten sich neben Konservativismus und Langeweile. (Schwerte gab sich den Anschein der Modernität, Prang, der auch Enzensbergers Angriffe ertragen mußte, lieferte langweilige Pauschalurteile.)
Gisbert Ter-Nedden - war neben H. Schlaffer und Klaus-Dieter Schlüer (der auch Lyrik schreibt) - Assistent bei Kurt Wölfel. Sparsam im Hinblick auf Publikationen, ist doch alles, was er schreibt, genau durchdacht und gegen unüberlegte Konvention gerichtet (zu Lessing, Brecht, Parabel, Schriftkultur, Aufklärung, Religion, Krieg u.a.) Ter-Nedden starb nach schlimmer Krankheit am 18. April 2014.
(am 10. 2. 1962 sah ich mit Walther L. Fischer "Endspiel" in einer für mich hervorragenden Aufführung von Frederic Ribell im Studenten- bzw. Kellerlokal "Strohhalm" in Erlangen), William Saroyan, dessen Kurzgeschichten und Romane ich las, (22.2.1962: Die Pariser Komödie, Aufführung in Erlangen), Max Frisch ("Andorra" März 1962), Truman Capote (Siehe Foto: Capote und Marilyn Monroe 1954): Master Misery und andere Erzählungen. Andere Stuben, andere Stimmen. William Faulkner, E. Hemingway, wieder H. M. Enzensberger, James Joyce, Gisela Elsner, Klaus Röhler, entdeckte Dietrich Werner und H. Ch. Buch; weitere Lektüre: Georg Büchner, Arno Schmidt, K. Ph. Moritz, Lawrence Sterne, Gustave Flaubert, erneut Franz Kafka, Geschichte der Poetik und Ästhetik (in Richtung Examen und schließlich Dissertation - zu Epos- und Romantheorie).
Nachdem ich in Enzensbergers Vita von "Reisen durch Europa" gelesen hatte, bereiste ich per Auto-Stop Italien, Frankreich, England; mit dem Motorrad Kroatien bzw. Jugoslawien; seit 1962 häufig in Kroatien: Karlobag - mit Besuchen beim Fischer Ivo Babic und seinen Kindern (Ive, Mile, Iwanka, Karlo), in Mimice - mit Besuchen bei Zeljiko Mimica, in Postup, Mokalo und Podobuce auf Peljesac. (Foto: Bakara und Podobuce)
Vom Herbst 1965 bis zum Sommer 1966 war ich als Stipendiat (des British Council bzw. der King Edward VII Foundation) an der University of Sussex/Brighton. Dort vor allem bei David Daiches, Lawrence Lerner (Anglistik) und A. Thorlby (Germanistik); Besuch bei Peter Gans, Oxford. Mitarbeit am Studententheater Sussex (David Peel: Beckett: Krapp's Last Tape; David Mowat: Ionesco: The Lesson - Ibsen: Ghosts), Bekanntschaft mit Henry Meyric-Hughes (jetzt Direktor der Hayward Gallery). Lektüre: Beckett, Joyce (Ulysses, Portrait of the Artist as a Young Man), Sterne (Tristram Shandy), Richardson, Jane Austen.
1964 (am 17. 10. 1964) wurde mein Sohn Stephan Hundsdörfer geboren (seine Mutter: Ilse Mock, geb. Hundsdörfer). (Stephans Tochter: Lorna)
1964/65 nähere Beziehung mit Ursula Kneitinger aus Lechbruck bei Füssen, die ich seit 1960 - als Schwester meines Freundes Helmut Kneitinger - kannte.
1966, am 20. Juli, heiratete ich Ursula Kneitinger, geb. 29. 6. 1946 in Mickhausen bei Augsburg; kirchliche Trauung 24. 9. 1966.
Die Ideologien bzw. Illusionen der Studentenbewegung ("sexuelle Revolution") führten bald zu einer Trennung; die Scheidung fand indes erst am 18. 5. 1976 statt. Die freundschaftlichen Kontakte zu Oswin Wittek und Werner Lichtenberg und seiner Frau Heidi Lichtenberg (jetzt "Lilith": Gemälde, Plastiken, Keramik, München) blieben bis zum Freitod beider Freunde erhalten.
Die Vertreibung des 'Mittelalters' aus der Universität Erlangen (später "Erlangen-Nürnberg") geschah auch durch die Gründung des SDS (des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds) in Erlangen 1966, an der ich (zusammen mit Karl Held, Robert Kurz u.a.) teilnahm. Die Ablehnung von Wiederbewaffnung bzw. Bundeswehr, Vietnamkrieg, Atomwaffen, Herrschaftsstrukturen in Gesellschaft bzw. Universität, Notstandsgesetzen usw. waren neben illusionistischen Hoffnungen auf Herrschaftsfreiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit, auf Umverteilung des Reichtums und der Macht usw. die motivierenden Kräfte. Später stießen auch aus dem 'Establishment' kommende Interessenten zum SDS: Die Assistenten Heinz Schlaffer, Elmar Altvater, Arnhelm Neusüß, Christel Neusüß u.a.
Die politische Landschaft veränderte sich nach den Gipfelpunkten (Schahdemonstration, Tod des Studenten Benno Ohnesorg durch die Kugel eines Polizisten, Attentat auf Rudi Dutschke, Notstandsgesetze usw.). Nach 1968: Es entstanden die dezentralisierten Basisgruppen an den Instituten; so am Institut für Germanistik in Erlangen, wo ich dann im Rahmen des Einführungsprogramms Grundkurse unterrichtete (zu denen auch Marx-Lektüre gehörte). In dieser Zeit entstand die "Marxistische Gruppe", die sich später spaltete in eine "Theoriefraktion" ("Marxistische Gruppe" im engeren Sinne, die in München ihr Zentrum hatte und dann bundesweit Ableger umfaßte), und die weniger langlebige "Praxisfraktion". Marx-Studium (vor allem: Kapital I-III), unter anderem mit Freerk Huisgen, Hans-Joachim Giegel, Christa Perabo u.a.). In dieser Zeit bedrohte das Berufsverbot die politisch Aktiven.
1968 war ich mit meiner Frau Ursula geb. Kneitinger und den Freunden Hartmut Schmidt und Ulrike Schmidt-Schladebuch in eine Wohngemeinschaft, "WG", gezogen. Mit dem Marxstudium setzte - was paradox erscheinen mag - auch, inspiriert durch H. Marcuse, Th. W. Adorno, J. Habermas das Studium der Psychologie und zugleich Antipsychologie und Antipsychiatrie ein, damit begannen auch die Experimente der "Kommune I" und "Kommune II", die Proklamation der "freien Liebe" bzw. "sexuellen Revolution", die Verfemung der "bürgerlichen Ehe", die "antiautoritäre Erziehung" mit der Gründung von "Kinderläden" usw. Die Vereinigung von Soziologie und Psychologie erscheint als eine im Kern widersprüchliche Denkform; aber die 'Revisionisten' Adorno, Horkheimer, Marcuse u. a. hatten dem den Weg geebnet.
1968 legte ich das Wissenschaftliche Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch und Englisch (mit einer Zulassungsarbeit zur Epos- und Romantheorie bei J.G. Gottsched) ab. Am 14. Juli 1972 promovierte ich zum Dr. phil. mit der Dissertation DIE DEUTSCHE EPOS- UND ROMANTHEORIE IM 18. JAHRHUNDERT (veröffentlicht unter dem Titel "Individualität und Totalität. Zur Geschichte und Kritik des bürgerlichen Poesiebegriffs von Gottsched bis Hegel anhand der Theorien über Epos und Roman", Bonn 1974). 1982 reichte ich meine Habilitationsschrift über FRANZ KAFKA an der Universität Erlangen ein („Franz Kafka. Konfigurationen des Rechts, der Macht und des Begehrens“; veröffentlicht unter dem Titel "Die Zeichen des Gesetzes. Recht und Macht bei Franz Kafka", München 1983) und wurde am 24. 5. 1982 für das Gebiet der Neueren deutschen Literaturgeschichte habilitiert. Von 1968 bis 1982 war ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (DFG-Projekt: "Wörterbuch der Poetik des 16., 17. und 18. Jahrhunderts" unter Leitung von Kurt Wölfel) und schließlich als Wissenschaftlicher Assistent (bei Kurt Wölfel) in Erlangen tätig. Im September 1982, nach der Habilitation, wurde ich für drei Jahre zum akademischen Oberrat a. Z. ernannt. Die Erteilung der Lehrbefugnis und die Ernennung zum Privatdozenten erfolgte am 12. 4. 1984. Im SS 1983 vertrat ich in Erlangen und im SS 1984 in Gießen einen C4-Lehrstuhl.
Ich habe am 4. 10. 1977 Ursula Elvira Schmeller, geb. am 2. 4. 1954 in Erlangen, geheiratet.
Wir waren 1974 aus der WG in eine "bürgerliche" Wohnung gezogen. Am 20. 10. 1977 wurde unser Sohn Holger Johannes und am 3. 11. 1983 unsere Tochter Hannah Christina geboren. 1979 war meine Mutter (genau 10 Jahre nach dem Tod meines Vaters) gestorben. Wir bezogen 1979 ein Reihenhaus in Heßdorf bei Erlangen. Meine Frau hat 1978 das 1. und 1983 das 2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Deutsch, Sozialkunde, Geschichte) abgelegt und 1984 eine Planstelle angetreten. Am 1.1. 1985 begann ich eine DAAD-Langzeitdozentur an der University of Sussex (Brighton/England) und wurde zum "Reader" of German ernannt. Die Dauer war leider befristet - auf 5 Jahre. Anfang 1985 erhielt ich einen Ruf an das Institut für Germanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich, und wurde mit Wirksamkeit zum 1. September 1985 zum "ordentlichen Universitätsprofessor" für "Österreichische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft" an der Karl-Franzens-Universität Graz ernannt. Daher hatte ich die Stelle in England gekündigt. Meine Frau gab quasi gezwungenermaßen die Planstelle am Gymnasium auf und die Familie übersiedelte Anfang September 1985 von Heßdorf bei Erlangen nach Graz. Die Emeritierung erfolgt 2009; ich unterrichtete noch bis 2011.
Seit 1985 lehre ich an der Universität Graz. Im summer term 1988 war ich als Gastprofessor an der Sussex University/Brighton tätig. Ich habe in der Zwischenzeit an Symposien zu Büchner (Marburg), Kleist (Oldenburg), zur Romantik (Strasbourg), zu Ingeborg Bachmann (Canton, New York) und zur Literatur der Moderne (Klagenfurt), zur Österreichischen Literatur und Kultur (University of California at Riverside), zu Samuel Beckett (Den Haag, Strasbourg, Berlin), Kafka (Klosterneuburg/Wien) und zu Theodor Storm (Husum/Hamburg) teilgenommen und Vorträge zu Kafka, Büchner, Schiller, Lenz, Kleist, Horvath und anderen Autoren des 18., 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg, Strasbourg, Brighton, Birmingham, Montreal, Edmonton, Vancouver, Riverside, Canton, Bloomington/Indiana, Amherst, Wien, Klagenfurt, Zagreb, Santa Barbara, Husum/Hamburg, Jena und andernorts gehalten.
Die Trennung erfolgte 2001, die Scheidung im Dezember 2011.
Im Zuge der Vortragstätigkeit gelang es mir auch, Tony Miller, den Sohn Henry Millers, in Big Sur aufzusuchen; Lawrence Ferlinghetti, den ich in Graz (sic!) kennengelernt hatte, zu besuchen und zu interviewen, Interviews mit dem Beckett-Verleger John Calder zu führen, mit Samuel Beckett zu korrespondieren ...
Zu meinen engen Freunden (politically correct: FreundInnen), rein privater und teilweise kunstbezogener Natur, gehören bzw. gehörten: meine Schwester: Susanne Despineux, geb. Hiebel, Ilse Mock, geb. Hundsdörfer (gest.), Inge Jrschitzka (1952!), Sylvia Rauch (verh. Lónyay, Wien), Monika Hallbauer geb. Spitaler (Füssen), Oswin Wittek (gest.), Werner Lichtenberg (Freitod), Joachim Eversen (gestorben), Brigitte Wittek (geb. Möst, Füssen, München), Wolfgang Smetana (München, Zeichenlehrer und Maler), Rainer Klein (Nürnberg), Hedwig Appelt & Gerhard Meisel (Freiburg i. Br.), Helmut Kneitinger (Füssen, München), Brigitte Kneitinger (Freitod 5. 12. 1990), Marek Kedzierski (Krakau und Freibrug i. Br.), Bernd Auerochs (Nürnberg, Jena, Kiel), Monika Wogrolly (Graz), Gottfried Herrmann (Horn bei Füssen) (gest.), Walther L. Fischer (Fürth, Nürnberg), John C. Roehl (Brighton), Ronald C. Speirs (Birmingham), Alison Rooper (London), Marie-Josèphe Férey geb. Halleux (Mouen bei Caen, dann Joué les Tour), Kurt und Erda Schweigert (Füssen) (Kurt starb am 9.1.2012), Hartmut Schmidt, Ulrike Schmidt-Schladebach, Heidi Lichtenberg/Lilith (München), Patricia Russell geb. Chicarell (USA), Birgit Wohlfahrt, geb. Hollmann, Zeljko Mimica (Mimice), Ivo Babic (Karlobag) (gest.), Baldo u. Nada Rados (Postup auf Peljesac), Heidi Lehmann, Walter Amann (Kunstkollektiv "King-Kong", München), Karlheinz Fritz (Füssen, München, gest.), Sylvia Lónyay, Herwig Walitsch (gest.), Thomas Pfob (Afrikan. Trommel), die Kollegen: Heinz Schlaffer, Hannelore Schlaffer (Stuttgart), Klaus-Dieter Schlüer (Erlangen), Kurt Wölfel (Bonn), Gisbert Ter-Nedden (Hagen, Bonn), Helmut Pfotenhauer (Würzburg), Theo Elm (Erlangen), Wolf Kittler (Santa Barbara), Friedrich A. Kittler (gest.).
In Graz arbeitete bzw. arbeite ich mit meinen AssitentInnen: Günther Höfler, Robert Vellusig, Doris Plöschberger und den Projektmitarbeitern: Karl Kogler, Heinz Hiebler, Herwig Walitsch (gest.) zusammen. Unter den Kollegen und Freunden standen bzw. stehen mir in Graz nahe: Franz K. Stanzel, Ulrich Schulz-Buschhaus (gest. 2000), Werner Helmich, Werner Wolf, Bernhard Hurch ...
Dem Bereich der Künste
wären zuzurechnen: Gottfried Herrmann, Gerhard Köpf (Schulfreund aus Füssen), Wolfgang Maurer (Zeichenlehrer, Maler, Füssen), Marek Kedzierski (Regisseur, Übersetzer, übersetzt Beckett ins Polnische, Dramatiker), Eva Hesse, Lawrence Ferlinghetti -
- Hermann Kinder, Samuel Beckett, Walter Asmus (Regisseur, Becketts Regieassisten), John Calder (Beckett-Verleger), Erika Tophoven-Schöningh (Beckett-Übersetzerin), Martin Esslin, James Knowlson, Lois Overbeck, Christopher Couch (Maler, Schüler Lukian Freuds), Tony Miller (Sohn Henry Millers in Big Sur; Haus und Garten auf Partington Ridge bei einem Besuch bei Tony Miller 1992; die Schale für das Vogelfutter steht noch immer da - seit 1957, als Henry Miller sich mit seinen Kindern Valerie und Tony photographieren ließ [siehe Rowohlt-Monographie zu H. Miller].
Ein Forschungssemester im Sommer 1989 machte es mir möglich, drei geplante Bücher zu vollenden: eine Monographie zu Ibsen ("Henrik Ibsens
psycho-analytische Dramen"), eine Studie zur Dramentheorie mit dem Reprint von Gottfried Zeissigs Dissertation ("Die Ueberwindung der Rede im Drama") und die Edition eines Sammelbandes zum Verhältnis von Technik und Literatur bzw. Medien und Literatur („Medien und Maschinen. Literatur im technischen Zeitalter") zusammen mit Theo Elm. Zu den anderen Buch-Veröffentlichungen siehe Main Page und Wissenschaftliche Aufsätze - sowie Literarische Werke.
Am 6. 12. 1993 wurde vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) mein Antrag auf Einrichtung eines Forschungsprojekts mit dem Titel „Literatur und Medien“, dessen Aufgabe die Erforschung des Einflusses der Medienumwelt auf die Formen der Literatur sein soll, genehmigt; die Projektgruppe nahm am 1. 2. 1994 ihre Arbeit auf. Folgeprojekte wurden bis Ende 2000 genehmigt; mittlerweile sind erste Projektresultate (eigentlich Vorstufen zum Endresultat) erschienen: "Kleine Medienchronik" (Beck), "Große Medienchronik" (Fink) und "Die Medien" (Fink, UTB). Das eigentliche Ziel des Projekts war die Vermittlung von Mediengeschichte und Literatur, es wurde leider nur in der Form erreicht, daß ausschließlich Einzelstudien der verschiedenen Mitarbeiter vorliegen, teils veröffentlichte, teils nur im Manuskript vorliegende. Eine Förderung der Drucklegung dieser Resultate wurde nicht genehmigt.
Unser Sohn Holger Johannes
studiert seit 1998 gewissenhaft, erfolgreich und unbeirrt die Fächerkombination "Toningenieur", d.h. eine Verbindung von Elektrotechnik und Musik (mit dem Instrument: Klavier); Diplomprüfung 2005. Er begann seine berufliche Karriere als Entwickler bei Philipps. Unsere Tochter schloß 1998 ihre 4. Gymnasialklasse mit "sehr gut" ab und begann dann das Gymnasium in Form einer Abendschule fortzusetzen, die Matura/ das Abitur fiel in das Frühjahr 2006. Seither studiert sie Psychologie an der Universität Graz. Diplom mit Auszeichnung 2013. Die Dissertation ist in Arbeit. Sie ist jetzt in Gilching bei München tätig.
Nach einer Herzmuskelentzündung und Nervenkrise Anfang 1995 versuchte ich einige 'alternative' Tätigkeiten:
1996 Percussion (Afrikanische Djembe), 2002 Samba-Gruppe (Grazamba), 1999 Reiten (therapeutisches Reiten,
dann Dressur - auf Halif, Struppa, Fulton, Zeus, Rocco, Oase und Patriot). (Halif war das erste Pferd meines Lebens, auf das
ich mich durch Ermunterung von Dagmar Zidek (Neurologin, Reittherapeutin) zu setzen wagte ... Sie nahm mir auch die Furcht
vor Schäferhunden. So erstanden wir den Schäferrüden Aron. Auf Halif folgten Struppa, dann Fulton, der Einäugige, dann hatten wir ein Jahr lang den Hengst Zeus, Mai 2001 bis Mai 2002, als eigenen Besitz, es folgten Reitstunden auf Rocco, 2002 bis 2003, dann Oase, 2004, dann Patriot 2004/05 bis 2009, als ich nach einem Sturz des Reiten aufgab.)
Nach früher praktizierten Versuchen in Lyrik, Prosa und Theater ein Band Erzählungen ("Dreharbeiten").
Das seit 1960 praktizierte intervallsweise Malen ab und zu wieder aufgenommen:
Aber beide traten indes mehr und mehr zurück; ebenso das Klavierspiel.
Heinz Schlaffer im Jahre 1998: "Wir zwei sind jetzt dem Tode näher als der Geburt".
Von 2001 bis Herbst 2005 arbeitete ich an einer - nicht enden wollenden - Studie zur LYRIK im 20. Jahrhundert ("Das Spektrum der modernen Poesie"). In ihm werden - unter anderen - meine Lieblingsgedichte betrachtet. Diese Liebesgeschichte begann ungefähr 1955 - vor 50 Jahren ... mit Gedichten von Modigliani und Ezra Pound ... Exotischer Einstieg?
Hans Helmut Hiebel
Institut für GermanistikInstitut für Germanistik