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Grabinschriften

 

Neben dem Namen des Verstorbenen enthalten Grabinschriften seit dem Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. im römischen Germanien häufig eine Weihung an die Totengötter, den Di Manes, mit wachsender Verbreitung abgekürzt D M. Angegeben wird ferner die Zahl seiner Lebensjahre, bei Soldaten auch die Zahl der Dienstjahre. Zumeist folgt dann der Name desjenigen, der die Inschrift dem Toten zum Gedenken hat setzen lassen, oft mit der Angabe einer verwandtschaftlichen Beziehung zum Toten. Für Grabinschriften charakteristische Formeln sind:

D M

(Dis Manibus = dem Toten; den Totengöttern; Beispiel 1)

M S

(Dis Manibus sacrum = den Totengöttern geweiht)

H S E

(hic situs est = liegt hier begraben; Beispiel 2)

EX T

(ex testamento = dem Testament gemäß)

EX T F C

(ex testamento faciendum curavit = er hat dem Testament gemäß für die Errichtung des Grabmals gesorgt; Beispiel 2)

H M H N S

(hoc monumentum heredem non sequetur = Dies Grabmal wird an keinen Erben übergehen; Beispiel 1)

STIP

(stipendiorum = an Dienstjahren; Beispiel 2)

A/AN/ANN

(annorum = an Jahren; Beispiel 2)

V AN/V ANN

(vixit annis = er lebte ...Jahre)

S T T L

(sit tibi terra levis = die Erde sei dir leicht)

DEF AN/ANN

(defunctus annorum = verstorben mit ...Jahren)

O/OB AN/ANN

(obitus annorum = verstorben mit ...Jahren)

Beispiel 1: Grabinschrift des Zosimus (4.N.90)

 

Beispiel 2: Grabinschrift des Romanius aus Mainz (CIL XIII 7029)

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