Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Beispiel 3: Weihinschrift für Iupiter und Iuno Regina aus Mainz (CIL XIII 6722)

Transskription:

I(ovi) O(ptimo) M(aximo)

et Iunoni

Reginae

vicani Mo-

gontiacen-

[s]es vici no-

vi d(e) s(uo) p(osuerunt)

Übersetzung:

Für Iupiter, dem Besten und Größten, und für Iuno Regina haben die Mainzer Bewohner des "Neuen Stadtviertels" (dieses Monument) aus eigenen Mitteln errichtet.

Kommentar:

Die Inschrift dieser Kollektivweihung der vicani Mogontiacenses vici novi - der   Einwohner/Gemeindegenossen des "Neuen Stadtviertels" in Mainz - für Iupiter und Iuno Regina ist angebracht auf einer der vier Seiten einer quadratischen Basis. Neben der Inschrift sind auf den übrigen drei Seiten dieser Basis drei Götterbildnisse von Sol, Luna und Fortuna zu finden. Dieser sogenannte Viergötterstein mit Inschrift gehört zu einem Denkmal des Iupiterkultes aus dem römischen Mogontiacum/Mainz und ist als monumentaler Basissockel einer sogenannten Iupiter(giganten)säule zuzuordnen, die häufig aus zwei solch skulptierten Sockeln, einem Säulenschaft und einer bekrönenden Gruppe bestand.

Die Gestaltung der bekrönenden Gruppe entspricht entweder einem thronenden Iupiter bzw. dem thronenden Götterpaar Iupiter und Iuno Regina oder aber einer sogenannten Gigantenreitergruppe.

Diese Iupiter(giganten)säulen repräsentieren eine spezifische Form des Götterkultes im obergermanischen Raum. In ihnen durchdringen sich einheimisch-keltische und römische religiös-mythologische Vorstellungen. Der Viergötterstein datiert in frühtraianische Zeit (um 100 n.Chr.).

Die Inschrift gewährt Einsichten über die Siedlungsgeschichte des zivilen Mogontiacum/Mainz. Nachdem bis 13 v.Chr. das militärstrategisch günstig gelegene Mogontiacum/Mainz als Doppellegionslager angelegt worden war, das vor allem zusammen mit Vetera/Xanten am Niederrhein als Basislager den römischen Okkupationsoffensiven nach Germanien dienen sollte, entstand im Laufe der Zeit in unmittelbarer Nähe des Truppenlagers das zivile Mogontiacum/Mainz, wobei der hier inschriftlich erwähnte vicus novus ein integraler Bestandteil dieses zivilen Mogontiacum/Mainz war. Inschriftlich sind mehrere solcher vici (Straßensiedlungen) bekannt, so daß die Auswertung des inschriftlichen Quellenmaterials die Aussage gestattet, daß der Siedlungsraum des zivilen Mogontiacum/Mainz aus einem Konglomerat mehrerer solcher vici bestand.

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.