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Altwerden in der Steiermark: Lust oder Last?

Ein Oral-History-Projekt des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Gerald Schöpfer, Heidemarie Guggenbichler-Brunner, Anna Multerer

Einleitung

Am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Grazer Karl-Franzens-Universität wurde im Jahr 1983 ein Oral-History-Archiv begründet, in dem systematisch Lebenserinnerungen älterer Menschen gesammelt werden. Der Bestand umfaßt derzeit ca. 2.000 Lebensläufe und Erinnerungen zu spezifischen historischen Ereignissen in Interviewform, die auf Tonbändern dokumentiert sind und deren Texte durch elektronische Datenverarbeitung ausgewertet werden. Die primäre Intention dieses Archivs war vor allem die Erschließung und Sammlung von mündlichen Quellen zur österreichischen Zeitgeschichte. Das Spektrum der Interviewten umfaßt einen sehr weiten Bogen. Neben zahlreichen bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst, steht vor allem der sogenannte "kleine Mann" oder die "Durchschnittsfrau" im Mittelpunkt der Dokumentationen. (1) Durch diese Sammeltätigkeit entstand, eigentlich zunächst unbeabsichtigt, ein großer Fundus, in dem sich der Prozeß des Alterns und die Probleme älterer Menschen in den individuellen Lebensläufen verfolgen lassen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes zur Erstellung des Steirischen Seniorenreportes "Altern: Lust oder Last?" wurde vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte ein Oral-History-Projekt durchgeführt, in welches einerseits die Erkenntnisse aus dem im Institutsarchiv bereits aufliegendem Material einfloß, andererseits wurde in der Steiermark eine spezielle zusätzliche Interviewserie mit rund 300 älteren Menschen zu ihrer persönlichen Situation durchgeführt.

Diese Interviews wurden im Zeitraum November 1997 bis Mai 1999 größtenteils von Studenten des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte gemacht.

Weiters flossen in die Ergebnisse der Befragung auch die Interviews und Diskussionsbeiträge jener älteren Menschen mit ein, die im Sommersemester 1998 an einer Gesprächsrunde an der Urania teilgenommen haben. An fünf Abenden erörterte dabei eine kleine Runde interessierter SeniorenInnen sehr intensiv die Situation älterer Menschen.

Die qualitativen, sehr eingehenden Interviews wurden auf Tonband aufgezeichnet. Die Interviewpartner waren ältere Menschen, die bereits aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden und in der Steiermark wohnhaft sind. Die Interviews wurden anschließend transkribiert und in ein Schema gebracht, um die unterschiedlichen Aussagen in kompakter Form darstellen zu können.

Dieses Oral-History-Projekt soll ein Beitrag dafür sein, die "betroffenen" Personen, also die älteren Menschen, selbst zu Wort kommen zu lassen und zu hören, was sie bewegt und wie sie ihr Leben gestalten bzw. wie es noch lebenswerter gestaltet werden kann.

Außerdem wurde noch eine zweite Interviewserie angeschlossen, in welcher die Leiter von steirischen Seniorenheimen befragt wurden. Dabei handelte es sich um eine schriftliche Totalerhebung. (2)

 

Befragungsergebnisse – Die Situation älterer Menschen in der Steiermark

Übergang Arbeitswelt – Pension

Der Übergang von der aktiven Berufswelt in die Pension wird als ein starker Einschnitt in das bisherige Leben betrachtet. Vielfach wird damit das Gefühl des "nicht mehr gebraucht Werdens" verbunden. Für diesen Lebensabschnitt bereitet man sich aber in der Regel kaum vor, obwohl man für Ausbildung, Beruf und Familie in jüngeren Jahren sehr wohl eine Lebensplanung durchführt. (3)

Der Themenabend "Altenanimation", der im Rahmen der Ringvorlesung (4) im Sommersemester 1998 stattfand, thematisierte die Bedeutung der rechtzeitigen Auseinandersetzung mit dem eigenen Altwerden. Die Leiterin des Seniorenbüros (5) in Graz, Frau Mag. Herfort-Wörndle, wies darauf hin, daß nicht früh genug damit begonnen werden kann, sich Gedanken über das eigene Altwerden zu machen (Wohnen, Freizeitbeschäftigung usw.). Schon im Jahr 1974 wurde ein Projekt mit dem Titel "Älterwerden will gelernt sein" entwickelt. Dieses war damals einzigartig in Österreich und wurde über zwei Jahre hindurch im Mariatroster Bildungshaus abgehalten. Während dieser zwei Jahre hat sich die Teilnehmerzahl immer stärker verringert, so daß es im Jahr 1976 auf Grund zu geringen Interesses eingestellt werden mußte. Pionierin in dieser Sache war Frau Dr. Horn, die im Interview darauf verwies, daß die Beschäftigung mit dem eigenen Alter bzw. dem Übergang in die Pension zur damaligen Zeit einfach nicht populär war. Schon damals wurde versucht, eine Bewußtseinsbildung in diese Richtung einzuleiten, heute werden in diese Richtung wieder Überlegungen angestellt. (6)

Auf die Frage "Wie haben Sie sich im letzten Jahr vor der Pensionierung am Arbeitsplatz gefühlt? Gab es Veränderungen – wenn ja, welche positiven oder negativen Veränderungen haben Sie wahrgenommen?", machten nur 5% der Befragten keine Angaben. Der Anteil der Hausfrauen betrug 16%. Diese wurden in Hinblick darauf befragt, wie sie den Übergang ihres Partners in die Pension erlebt haben und sind in den Ausführungen zum ersten Themenbereich (7) nicht enthalten.

Als Ergebnis läßt sich erkennen, daß das letzte Arbeitsjahr für den Großteil der Befragten keine großen Probleme mit sich brachte. Faßt man die Kategorien "sehr schlecht", "schlecht" und "negative Veränderungen" zusammen, so hat ein Viertel den Übergang negativ erlebt. Eine überwiegende Mehrheit der Befragten verbindet damit keine negativen Gefühle. Bei den negativen Veränderungen wurden folgende Gründe angegeben: Neuer Vorgesetzter, Zunahme von Streß, Umstellung auf EDV.

 

Auf die Fragestellung "Wie haben Sie den Übergang von der Arbeitswelt in die Pension erlebt" zeigt sich ein ähnliches Bild. Zusammengefaßt hatten 72% einen positiven Übergang in die Pension. 11% gingen krankheitsbedingt in Pension und freuten sich daher auf das Ausscheiden aus dem Beruf. Nur 2% haben den Übergang als sehr schlecht empfunden. 13% gaben an, daß sie dem Übergang mit gemischten Gefühlen gegenüberstanden: In die Freude über die neue Freiheit mischten sich auch Sorgen (Bedeutungsverlust, schlechtere finanzielle Situation etc.).

Grafik 1: Letztes Arbeitsjahr vor der Pensionierung. (8)

In diesem Zusammenhang ist auch interessant, inwieweit sich ältere Menschen Ziele für die Pension stecken. Mehr als die Hälfte (58%) der Befragten sagten, daß sie sich Ziele steckten. Welche Ziele sie in der Pension verwirklichen möchten, geht aus nachfolgender Grafik hervor.

Im Vordergrund stehen hier persönliche Ziele, wie Hobby (28%), Pension genießen (22%), und Reisen (30%). 14% der Befragten gaben an, daß sie sich vorgenommen haben, das Haus zu renovieren oder den Kindern beim Hausbau zu helfen (14%). 11% wollen einfach weiterhin aktiv bleiben.

 

Eine weitere Frage bezog sich darauf, wie sich ältere Menschen den Übergang vorstellen bzw. ob sie beispielsweise eine Gleitpension als akzeptable Möglichkeit ansehen würden. Die Interviewten antworteten mit: "weiß nicht" 20%, "auf Pension vorbereiten" 11%, "gleitender Übergang" 46% und "Gleitpension nein" 22%.

Grafik 2: Zielvorstellungen älterer Menschen für die Pension. (9)

Exkurs: Gleitpension

Als Ergebnis der Befragung fällt auf, daß ein hoher Prozentsatz im Prinzip eine Gleitpension begrüßt (46%), daß aber von dieser Möglichkeit, die im Zuge der Pensionsreform 1993 (51. Novelle zum ASVG) tatsächlich geschaffen wurde, in der Steiermark kaum Gebrauch gemacht wird. Für die Möglichkeit des Bezugs einer verringerten Pension bei gleichzeitiger Ausübung einer unselbständigen Erwerbstätigkeit im reduzierten Ausmaß, wollte der Gesetzgeber einen Anreiz zu einem späteren Pensionsalter schaffen. Diese Möglichkeit könnte sowohl im Interesse des Arbeitnehmers als auch des Unternehmens liegen. Als Beispiel dafür sei die exportorientierte Industrie genannt, wo große Auslandsaufträge von Ingenieuren im fortgeschrittenen Alter als Gleitpensionisten weiter betreut wurden, die über das entsprechende Know-how verfügten und das besondere Vertrauen der Auftraggeber besaßen (z.B. Waagner-Biro).

Die mangelnde Akzeptanz des Modells der Gleitpensionen liegt sowohl bei den Firmen selbst, als auch in der geringeren Rentabilität, vor allem seit der Gesetzesänderung vom 1.1.1998, wonach die neue Gleitpension nunmehr vom Gesamteinkommen (Pensions- und Erwerbseinkommen) abhängig ist und bei hohen Einkommen nur mehr 40% der normalen vorzeitigen Alterspension beträgt. In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage sind auch die Firmen oft daran interessiert, die Mitarbeiter zum frühest möglichsten Termin freizusetzen (Stiftungen, Vorruhestandsmodelle etc.).

Wie wenig sich das Modell der Gleitpensionen in der Steiermark durchsetzen konnte, zeigt der statistische Befund der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten: Von den 57.684 steirischen Pensionsbeziehern sind nur insgesamt 77 Personen (29 Männer, 48 Frauen) oder 0,1333% in Gleitpension. (10)

 

Anregung:

Auf Grund des Auseinanderklaffens zwischen dem offenbar gegebenen prinzipiellen Interesse am Modell einer Gleitpension einerseits und der geringen realen Akzeptanz andererseits, wäre für die politischen Entscheidungsträger zu überlegen, ob nicht eine materielle Aufwertung dieses Modells, verbunden mit einer Informationskampagne, vorgenommen werden sollte.

Gesellschaft und ältere Menschen

In diesem Themenbereich wurde der Frage nachgegangen, wie sich ältere Menschen im gesellschaftlichen Gefüge sehen. Welchen Stellenwert glauben sie zu haben? Was glauben sie wird von Ihnen erwartet bzw. was erwarten sie sich von der Gesellschaft?

Die Frage nach dem Stellenwert älterer Menschen in der Gesellschaft wurde von einem Drittel der Befragten als groß angegeben (Summe der Kategorien: "sehr groß" und "groß" ). Ihrer Meinung nach wird die Erfahrung der älteren Menschen geschätzt. Immer wieder wurde auch die finanzielle Situation angesprochen – ältere Menschen werden ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten sind aber der Meinung, daß ältere Menschen einen mittleren bis sehr geringen Stellenwert haben. Es mangelt an Akzeptanz, Toleranz und Respekt gegenüber der älteren Generation. Die nachfolgende Grafik zeigt den Stadt-Land Vergleich. Generell wird der Stellenwert der älteren Generation am Land höher eingeschätzt als in der Stadt. Dies hängt mit den Wohnverhältnissen zusammen. Am Land gaben ein Viertel der Befragten an, in einem Mehrpersonenhaushalt zu leben, in der Stadt hingegen 8%. Der Kontakt mit den Kindern/Schwiegerkindern/Enkelkindern ist am Land daher stärker und dadurch das Gefühl des noch Eingebundenseins höher.

 

Grafik 3: Wie schätzen ältere Menschen ihren Stellenwert in der Gesellschaft ein? (11)

Wie angeführt, schätzen ältere Menschen ihren Stellenwert in der Gesellschaft eher schlecht ein. Welche Erwartungen haben sie nun an die Gesellschaft bzw. welche Erwartungen glauben sie, habe die Gesellschaft an die ältere Generation?

 

Darstellung 1: Gegenüberstellung der Erwartungen von bzw. an ältere Menschen aus der Sicht älterer Menschen. (12)

 

Erwartungen älterer   Erwartungen  
Menschen an die Gesellschaft % der Gesellschaft an %
    ältere Menschen  
keine Erwartungen 22% Verständnis, Toleranz 16%
Verständnis, Toleranz 19% Mitwirkung an Gesellschaft 11%
Respekt, Hilfsbereitschaft 11% schwer zu sagen 10%
Miteinander der Generationen 8% Unterstützung 9%
Gesellschaftliche Einbindung 8% keine Erwartungen 9%
Pensionen erhalten bleiben 6% Ältere Menschen ruhig verhalten 6%
Unterstützung 2% Vorbild 5%
    Nicht so lange leben 5%
Sonstiges 19% Sonstiges 14%
k.A. 11% k.A. 22%

 

Aus dieser Darstellung kann man erkennen, daß Verständnis und Toleranz als Erwartung an die Gesellschaft herangetragen werden, andererseits sind beinahe gleich viele ältere Menschen der Meinung, daß von ihnen Verständnis und Toleranz erwartet werden. Immerhin 22% gaben an, keine Erwartungen an die Gesellschaft zu haben. Interessant ist, daß klimatische Themen aus der Sicht der Befragten in den Mittelpunkt gerückt wurden. Erwähnenswert erscheint, daß 13 Personen angaben, daß aus ihrer Sicht die Gesellschaft erwartet, daß ältere Menschen nicht so lange leben sollten. Hier wirken sich offenbar negative Vokabel, wie "Pensionslast" oder "Altenlast" aus. 15 Personen gaben an, daß sich ältere Menschen "ruhig verhalten" sollen.

Weiters wurde folgende Frage an die älteren Menschen gestellt: "Was könnten jung und alt tun, damit auch in Zukunft die Pensionen gesichert sind?" 44% der Befragten sind der Meinung, daß dies nur durch die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Jugend möglich wird. 16% glauben, daß die Jugend beginnen muß selbst vorzusorgen (Privatversicherung). 15% der Befragten sehen darin eine rein politische Angelegenheit – jung und alt können dazu nichts beitragen.

 

Grafik 4: Pensionssicherung aus der Sicht älterer Menschen. (13)

Das Verhalten bzw. die Erwartungen älterer Menschen an die Gesellschaft bzw. auch die Erwartungen der Gesellschaft an ältere Menschen werden sich in den nächsten Jahrzehnten verändern. Derzeit lebt die Nachkriegsgeneration, die zumindest einen Weltkrieg miterlebt hat. Sie ist geprägt durch Not und Sparsamkeit und das Niveau der Zufriedenheit ist für sie ein anderes, als jenes der nachfolgenden Generation. Sie wird selbstbewußter, aktiver und interessierter sein. Die Gesellschaft wiederum wird sich mehr Einbindung in das gesellschaftliche Leben bzw. mehr soziales Engagement erwarten. Auch die Lebensarbeitszeit wird sich in Zukunft verändern. (14)

In diesem Zusammenhang ist auch die Frage interessant, in welchen Bereichen sich ältere Menschen engagieren. Signifikant ist, daß ältere Menschen in der Stadt zu einem höheren Prozentsatz keine Angaben gemacht haben bzw. angaben sich nicht zu engagieren. Es wurde das mangelnde Interesse und das Alter als Gründe angeführt.

 

Grafik 5: Engagement älterer Menschen. Stadt – Land Vergleich. (15)

Alltagsprobleme

Nahversorgung

Während 54% der Interviewten angaben, einen Nahversorger in unmittelbarer Nähe (weniger als ein Kilometer) zu haben, erklärten etwa 15% der Befragten, zum nächsten Lebensmittelhändler eine Entfernung von etwa ein bis zwei Kilometer zurücklegen zu müssen. 13% der Befragten gaben an, daß der nächste Lebensmittelhändler bereits mehr als drei Kilometer entfernt sei. Dieser Durchschnittswert wird dadurch erzielt, daß die Nahversorgung in den Städten, trotz der auch dort zu verzeichnenden Ausdünnung, noch immer weitgehend gewährleistet ist. Dramatischer schaut hier aber die Entwicklung am Land aus, wo bereits 11% der Befragten angaben, ihr nächster Nahversorger sei zwischen 3 und 4 Kilometer entfernt, 17% müssen sogar eine Strecke von 4 Kilometern zurücklegen, um zum nächsten Nahversorger zu gelangen (siehe nachfolgende Grafik).

63% der Befragten gaben an, die täglich notwendigen Einkäufe zu ihrer Versorgung noch selbständig zu tätigen. 17% machen dies nur "teils/teils" und 13% sind dazu nicht mehr selbständig in der Lage. Als Hilfspersonen fungieren hier hauptsächlich Familienmitglieder, Bekannte und Nachbarn.

Grafik 6: Entfernung zum nächsten Lebensmittelhändler.

Der Einkauf im Supermarkt wird von mehr als der Hälfte der Befragten als unproblematisch empfunden. Aber rund 10% der Interviewten gaben an, sich im Supermarkt nur teilweise zurecht zu finden bzw. 12% kaufen ungern in einem Supermarkt ein. Für die zuletzt genannten Kategorien ("teilweise" bzw. "schlecht" und "ungern im Supermarkt einkaufen") wurde die Anonymität, das fehlende Gespräch bzw. die hohen Regale als Gründe angeführt.

 

Exkurs: Nahversorgung

Mit den Trends zu Großmärkten und dem "Greißlersterben" ergeben sich bereits ernste Probleme für die heimische Nahversorgung, welche vor allem von jenen Bevölkerungsschichten zu verspüren sind, welche nur über eine eingeschränkte Mobilität verfügen (z.B. ältere Menschen). Unter den österreichischen Bundesländern weist die Steiermark die größte Anzahl von Gemeinden auf, die keinen Nahversorger mehr haben. Im Rahmen des Projektes "Altern: Lust oder Last?" setzte sich Mag. Dr. Leopold Strobl in seiner Dissertation eingehend mit der Situation des steirischen Lebensmitteleinzelhandels auseinander. Er stellte fest, daß bereits 19,2% der steirischen Gemeinden keinen Lebensmittelkaufmann mehr haben. 1997 waren dies 104 steirische Gemeinden, 1998 waren es bereits 117 Gemeinden. Damit führt das Bundesland Steiermark die negative Bilanz in ganz Österreich an, und die Tendenz dieses "Greißlersterbens" ist weiter steigend.

In der Regel wird die eingeschränkte Möglichkeit zur Nahversorgung erst dann auch als Minderung der Lebensqualität erkannt, wenn einerseits der letzte Nahversorger in einem Ort zugesperrt hat und andererseits die eigene Mobilität eingeschränkt ist (zunehmende physische Beschwerden, veränderte familiäre Situation usw.).

Die Politik ist aufgerufen, dieser Entwicklung entgegen zu wirken und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Strobl zeigte auf, daß es keineswegs an Instrumenten fehlt, steuernd einzugreifen, sondern daß es seitens der Verantwortungsträger zu starke Zurückhaltung gibt, die bereits vorhandenen Möglichkeiten tatsächlich einzusetzen; so bleiben derzeit Übertretungen im Bereich der Raumordnung meistens ohne Sanktion.

Bei einem Anhalten des aufgezeigten Trends wird es auch notwendig sein, zu überlegen, wie man Gemeinden, die über keine entsprechende Infrastruktur der Nahversorgung mehr verfügen, mit neuen Modellen (z.B. "mobile Läden", die zu festen Zeiten die einzelnen entfernten Ortschaften anfahren) beistehen könnte. Es gibt auch bereits steirische Gemeinden, die durchaus bereit sind, die Aufrechterhaltung der Nahversorgung durch das günstige Zurverfügungstellen des Geschäftslokales zu unterstützen. (16) Es wird auch Überlegungen geben müssen, ob und wie man die Logistik zu entfernteren Gemeinden finanziell entlasten könnte.

Aber auch der Konsument darf nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden. Denn er ist derjenige, der mit seiner Einkaufentscheidung einen wesentlichen Beitrag zum Überleben der lokalen Kaufleute leistet. (17)

 

Mobilität

Im Themenblock "Alltagsprobleme" waren auch drei Fragestellungen zur Mobilität enthalten. Diese beziehen sich auf die Benützung des eigenen Autos und der öffentlichen Verkehrsmittel sowie auf das Befinden als Fußgänger. Da sich die Ergebnisse mit der Studie von Sammer/Röschel (18) decken, soll hier nur auf die dort gemachten Ausführungen verwiesen werden. 

Freizeitgestaltung älterer Menschen

Hobbys

Ein geringer Anteil der Befragten (5%) führte an, keine Hobbys zu haben und 2% gaben an, keine Zeit für Hobbys zu haben. Die Favoriten unter den Hobbys sind Wandern, Radfahren und Lesen mit jeweils 22% der Angaben. Bei den Hobbys machten 4% keine Angaben. (19)

Eine weitere Fragestellung in diesem Zusammenhang ist der Besuch von Kursen und Veranstaltungen. Auf die Frage, ob es genügend altersgerechte Kurse und Veranstaltungen in dem jeweiligen Wohnort gibt, machten 7% keine Angaben und 13% gaben an, kein Interesse daran zu haben. 73% der Befragten sind der Meinung, daß das Kursangebot groß genug ist und nur 7% finden das Kursangebot für ältere Menschen zu klein. Auf die Fragestellung, wie oft Kurse und Veranstaltungen besucht werden, gab ein Drittel an, nie Kurse und Veranstaltungen zu besuchen, und beinahe zwei Drittel (61%) sagten, daß sie regelmäßig (28%) bzw. ab und zu (33%) an Kursen und Veranstaltungen teilnehmen. 6% machten keine Angaben.

Als Gründe für den Nichtbesuch von Kursen und Veranstaltungen wurden "kein Interesse", "keine Zeit", "physische Beeinträchtigungen" und "finanzielle Belastung" angeführt.

In nachfolgender Grafik wird die Art der besuchten Kurse und Veranstaltungen dargestellt.

Grafik 7: Art der Kurse und Veranstaltungen, die besucht werden. (20)

Soziale Kontakte älterer Menschen

Das Befragungsergebnis bestärkt die Erwartungshaltung, wonach die familiären Kontakte am Land etwas ausgeprägter zu sein scheinen, als in den Städten.

Faßt man die Kategorien "einmal pro Woche", "täglich", "mehrmals pro Woche" und "einmal pro Monat" bzw. "mehrmals pro Monat" mit der Kategorie "regelmäßig" zusammen, so sehen am Land die Eltern ihre Kinder und Enkelkinder zu 80% und in der Stadt zu 68% regelmäßig. Daß der Kontakt zu den Kindern und Enkelkindern am Land stärker ist, hängt vielleicht auch mit den Wohnverhältnissen zusammen.

Wie schon erwähnt, leben am Land ca. ein Viertel der Befragten in Mehrpersonenhaushalten. Ein weiterer Grund könnte sein, daß die Kinder in der Nähe verheiratet sind (geringe Distanzen).

Grafik 8: Innerfamiliäre soziale Kontakte.

Auf die Frage, ob es Möglichkeiten gibt, neue Bekanntschaften zu schließen und wo diese geschlossen werden, machten 28% keine Angaben. Interessant ist, daß 30% angaben, keine neuen Bekanntschaften mehr zu schließen. Gründe dafür sind, daß der bestehende Bekanntenkreis groß genug sei und daher als ausreichend erscheint. 

 

Jung und Alt

45% der Befragten gaben an, Verständigungsprobleme mit der Jugend zu haben. Dabei wurde die generelle Lebenseinstellung als der häufigste Bereich genannt, indem es zu unterschiedlichen Meinungen zwischen jung und alt komme. Weitere Bereiche sind Kultur, Politik, Benehmen und Finanzen.

 

Auf die Frage, wie die Kommunikation zwischen den Generationen gefördert werden könnte, gaben 36% gegenseitiges Bemühen und Zuhören, 24% gegenseitige Toleranz bzw. Verständnis und 18% gemeinsame Veranstaltungen an.

Grafik 9: Verständigungsprobleme zwischen den Generationen. (21)

12% machten keine Angaben, 16% wußten nicht, was sie darauf sagen sollten und 3% gaben an, daß jeder seinen Weg gehen muß. Am Kontakt mit Jugendlichen gefällt älteren Menschen vor allem die Offenheit und Unkompliziertheit mit der sie ihr Leben meistern. Weiters sind es der Frohsinn und die Lebensfreude (29%), die ältere Menschen an der Jugend begeistern. Weitere 17% meinten, sich selbst in der Nähe von Jugendlichen jünger zu fühlen.

Grafik 10: Was gefällt Ihnen an der Jugend? (22)

Anregung:

Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß die alltäglichen Probleme von einem Großteil der Befragten nach subjektiver Ansicht offenbar gut gemeistert werden. Dies läßt sich auf die noch vorhandene Mobilität, auf das Eingebundensein in das soziale Umfeld, aber auch auf das nicht wahr haben wollen, daß man schon zur älteren Generation gehört zurückführen. Vielfach wurde auf die Fragen dieses Themenbereichs geantwortet "Nein, keine Probleme – so alt bin ich ja noch nicht".

Wie bereits ausgeführt, stießen in der Vergangenheit Bildungs- und Beratungsangebote, wie man sich vorsorgend auf den eigenen Alterungsprozeß vorbereiten könnte, auf nicht allzu nachhaltige Resonanz.

Dennoch wäre es eine lohnende Aufgabe, die älteren Menschen, aber auch die gesamte Gesellschaft, auf mögliche Problembereiche aufmerksam zu machen, sozusagen eine Kampagne zur Bewußtseinsbildung einzuleiten.

Dies betrifft nicht nur den Alltagsbereich, sondern gerade auch die Generationenbeziehungen. In Zukunft wird der Anteil der Personen über 60 Jahre ca. ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Im Jahr 2020 erreichen die über 60jährigen einen Anteil von 34% an der wahlberechtigten Bevölkerung der Steiermark. Um es nicht zu Verdrängungskonflikten kommen zu lassen, muß hier auf die Bedeutung des Miteinanders der Generationen hingewiesen werden. (23)

Um einen Bewußtseinsprozeß einzuleiten, könnte beispielsweise als Pendant zur seinerzeitigen Landesausstellung "YOUgend" (1998, Radkersburg), eine der künftigen Steirischen Landesausstellungen zum Thema "Altern – oder der Traum vom ewigen Leben" veranstaltet werden. Diese Ausstellung sollte das Altern als lebenslangen Prozeß thematisieren und neben den speziellen altersrelevanten Themenbereichen (Gesundheit und Ernährung, Wohnen, finanzielle Absicherung, Freizeitgestaltung usw.) auch auf die Generationensolidarität eingehen. Der griechische Philosoph Heraklit sagte um 550 v. Chr.: "Wie Leben und Tod, wie Wachen und Schlafen sind Jung und Alt ineinander verkettet." (24)

 

Kirche und ältere Menschen

Der Glaube ist für 61% der Befragten eine Möglichkeit Trost und Zuversicht zu finden. Die Kirche als Ort der Begegnung wurde von 46% angegeben. Für rund ein Drittel (32%) der Befragten ist die Kirche kein Ort der Begegnung.

Sieht man sich die Stadt – Land Situation an, so sind der Glaube und die Kirche am Land stärker verwurzelt als in der Stadt. Für 72% am Land und 57% in der Stadt ist der Glaube eine Stütze in ihrem Leben. Die Kirche ist für 59% am Land und 42% in der Stadt ein Ort der Begegnung. Diese Unterschiede lassen sich auf die stärkere Eingebundenheit des einzelnen in die Gemeinschaft und damit mit der geringeren Anonymität erklären.

Altersversorgung

Heime

Die Altersversorgung ist eines der wichtigsten Themen im Zusammenhang mit dem Älterwerden. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung ergeben sich für die Altersversorgung zahlreiche Probleme (Zunahme der Pflegefälle, finanzielle Situation älterer Menschen usw.). (25)

In einem Teil dieser Studie, wird aus Sicht der Heimleiter, die Situation älterer Menschen im Heim dargestellt bzw. die Problembereiche für die Heimleitung aufgezeigt.

Der Bekanntheitsgrad von Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen wird in nachfolgender Grafik dargestellt. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben hier Alters- bzw. Pflegeheime an. Essen auf Rädern (19%) und Hauskrankenpflege bzw. Heimhilfen (25%) liegen im Bekanntheitsgrad weit darunter.

Grafik 11: Bekanntheitsgrad von Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen. (26)

Heime wurden von mehr als der Hälfte der Befragten als Betreuungseinrichtung für ältere Menschen genannt. Werden Heime auch als Möglichkeit für die eigene Betreuung in Betracht gezogen? Dies sollen die beiden folgenden Grafiken darstellen.

Grafik 12: Pflegeplatz in einem Heim.

Grafik 13: Pflege zu Hause. (27)

45% der Befragten würden einen Heimplatz ohne jede Einschränkung ablehnen. 38% der Befragten würden ein Heim in Anspruch nehmen, wenn dies durch die Umstände notwendig würde. Gründe sind, daß man den Kindern nicht zur Last fallen möchte bzw. ihnen eine Pflege nicht zumuten könnte (Berufstätigkeit der Kinder, Versorgung der Enkelkinder, Kinder wohnen nicht in unmittelbarer Nähe). Nur 10% der Befragten gaben an in ein Heim zu gehen. Gründe dafür sind, daß dort die medizinische Versorgung bzw. eine "rund um die Uhr" Betreuung gegeben ist. (28)

Die zweite Grafik behandelt die Erwartungen älterer Menschen, wie sie sich die Pflege zu Hause vorstellen. Rund ein Fünftel (21%) machten dazu keine Angaben. 11% der Befragten möchten zu Hause gepflegt werden, machten aber keine weiteren Angaben. Mehr als ein Drittel wünscht sich von den Familienmitgliedern gepflegt zu werden. 18% gaben an, daß sie sich eine Pflege durch soziale Dienste (Hauskrankenpflege, Essen auf Rädern) vorstellen könnten. 14% der Befragten sind der Meinung, daß die Familienmitglieder bei der Pflege durch soziale Dienste unterstützt werden sollten.

Faßt man die Kategorien "nein", "ja niemanden zur Last fallen" und "Pflegebedürftigkeit" zusammen, so möchten 83% keinen Pflegeplatz in einem Heim, sondern ziehen es vor, in der gewohnten Umgebung zu bleiben.

 

Anregung:

Auffallend ist, daß beinahe die Hälfte der Befragten Kommunikationsprobleme mit jüngeren Menschen angaben und daß sich eine überwiegende Mehrheit eine Pflege zu Hause wünscht.

Zur Zeit werden rund 80% der Pflegefälle in der eigenen Wohnung betreut. (29) Wie die Befragung ergeben hat, soll sich daran auch in Zukunft (nach Auffassung der älterer Menschen) nichts ändern. Damit dieses System aber nicht zum Scheitern (man denke an die sich verändernden Familienstrukturen) verurteilt ist, müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Zu nennen wären hier die Aufwertung der Familie, der Ausbau von Unterstützungssystemen für pflegende Angehörige (Verstärkte Einrichtung von Kurzzeitpflegebetten und psychologischer Betreuungseinrichtungen) und die Einführung von Schulungsmaßnahmen im Bereich der Pflege für Laien (z.B. als "Wanderveranstaltung" – Informations- und Praxistage in den Gemeinden).

 

Seniorenpolitik

Auf die Frage zur Zufriedenheit mit der steirischen Seniorenpolitik machten 7% keine Angaben. 17% der Befragten wissen nichts darüber. In diesem Zusammenhang wurde ab und zu eine Gegenfrage gestellt – "Gibt es überhaupt eine steirische Seniorenpolitik?". Weitere 8% haben kein Interesse an der Seniorenpolitik bzw. an Politik im allgemeinen.

46% der Befragten gaben an, mit der steirischen Seniorenpolitik zufrieden zu sein, 11% sind nur zum Teil zufrieden, 12% sind unzufrieden. Im allgemeinen ist man am Land mit der Seniorenpolitik zufriedener als in der Stadt. 

Befragungsergebnisse – Umfrage unter den steirischen Heimleitern

Altersversorgung in einem Heim

Ein Großteil der pflegebedürftigen Menschen wird nach wie vor in der Familie versorgt. Nur ein geringer Teil ist in Alten- und Pflegeheimen untergebracht. Da sich die Situation älterer Menschen in Privathaushalten und Heimen sehr stark unterscheidet, sollen in diesem zweiten Teil die Lebenssituationen älterer Menschen aus Sicht der Heimleitung bzw. die Problembereiche, vor welche die Heimleitung gestellt ist, aufgezeigt werden. (30)

Zugang in das Heim

Auf die Frage, wie nach Einschätzung der Heimleiter der Zugang der älteren Menschen in das Heim erfolgt, machten 12 Heimleiter keine Angaben. Die restlichen 77 Heimleiter gaben im Durchschnitt folgende Prozentsätze an. Auf eine freiwillige Entscheidung der älteren Menschen basieren nach Ansicht der Heimleiter 34% der Heimzugänge. Insgesamt 46% der Heimbewohner werden durch Sozialarbeiter, Kinder, Ehepartner oder sonstige Personen eingewiesen. Direkt vom Krankenhaus (KH) übernommen werden nach Angaben der Heimleiter 15%. Im Schnitt haben sich nur 41% der älteren Menschen das Heim vorher angesehen, ehe sie eingezogen sind, bzw. dort einziehen mußten.

Grafik 14: Wie erfolgt der Zugang in das Heim?

Zufriedenheit im Heim

Da nur ein Drittel aller Heimbewohner freiwillig in das jeweilige Heim eintrat, sollen nun die Ängste und Sorgen aber auch die Freuden, die mit einem Heimaufenthalt verbunden sind, näher beleuchtet werden.

Was bedrückt die Heimbewohner?

Mehr als die Hälfte der Heimbewohner fühlt sich nach Ansicht der Heimleiter ins Heim abgeschoben. Große Angst haben die älteren Menschen auch vor Einsamkeit (40%) und vor dem Tod (33%). Bedrückend ist auch das Gefühl der zunehmenden Abhängigkeit und Hilflosigkeit (58%). Für 75% aller Heimbewohner ist der körperliche und geistige Verfall das Hauptproblem. Unter der Rubrik sonstiges sind u.a. finanzielle Sorgen und Bedauern über den Verlust der eigenen Wohnung zusammengefaßt.

Grafik 15: Sorgen und Probleme von Heimbewohnern? (31)

Wie sieht es mit den Beschwerdemöglichkeiten aus?

Im Prinzip bejahten natürlich alle Heimleiter, daß es für die Heimbewohner die Möglichkeit gibt, Beschwerden vorzubringen.

6% der Heimleiter gaben "oft", 38% "ab und zu" und 52% "selten" als Beschwerdehäufigkeit an. Ein kleiner Prozentsatz gab an, eigentlich nie mit Beschwerden konfrontiert zu sein.

Dabei konzedierten 79% der Heimleiter, daß einige der Beschwerden berechtigt waren, 15% meinten sogar, daß sämtliche der Beschwerden ihre Berechtigung hatten.

Als problematisch erscheint in diesem Zusammenhang allerdings, daß in der Regel keine unabhängige Beschwerdeinstanzen vorhanden sind, und nur 27% der Heimleiter gaben an, daß es einen Heimsprecher oder etwas ähnliches gibt. Dies schränkt in der Realität die Beschwerdemöglichkeiten für betroffene Heimbewohner stark ein. (31)

Was bereitet den Heimbewohnern Freude?

84% der Heimbewohner finden Freude an den gemeinsamen Aktivitäten, wie z.B. Spielnachmittage, Gymnastik, Gedächtnistraining, Feste und Veranstaltungen. Fast 90% der Heimbewohner finden Trost in Gesprächen. Zur Steigerung des Wohlbefindens im Heim tragen weiters Besuche, Haustiere, gemeinsame Ausflüge u.ä. bei.

Es wurde auch nach den vorhandenen Angeboten zur Animierung der Heimbewohner gefragt. Die Heimleiter nannten zu 24% Angebote im Bereich Basteln, Malen und Töpfern, 21% nannten Feste und Veranstaltungen, 13% Gymnastik, ebenso 13% Reisen und Ausflüge, 11% Gesprächsrunden, 8% Physiotherapie. Dabei wurde auch durchaus Bereitschaft signalisiert, in Zukunft diesbezügliche Angebote auszuweiten.

Grafik 16: Was erhöht die Zufriedenheit der Heimbewohner? (33)

Soziale Kontakte

Besuchshäufigkeit

Grafik 17: Wie häufig bekommen die Heimbewohner nach Einschätzung der Heimleiter Besuch?

Besuchsdienste

In der nachfolgenden Grafik wird aufgezeigt, daß bereits eine Vielzahl unterschiedlichster Besuchsdienste (offizielle und private) vorhanden ist. Dies ist mit ein Grund für die höhere Zufriedenheit der Heimbewohner.

Grafik 18: Besuchsdienste in Heimen? (34)

Die Wahrung der Privatsphäre im Heim

Ein die Menschenwürde berührendes Thema ist die Frage, inwieweit es Heimbewohnern möglich ist, ihre Privatsphäre zu wahren. Gibt es die Möglichkeit, auch bei der Unterbringung in einem Mehrbettzimmer ein gewisses Anrecht auf Intimität zu verwirklichen?

Damit verknüpft sich auch das Tabu-Thema der Alters-Sexualität, welche meist als verpönt und mit der Würde des Alters nicht vereinbar gilt. (35)

Es ist interessant, daß 24% der Heimleiter die Fragen nach der Wahrung der Privatsphäre der Heimbewohner völlig unbeantwortet ließen.

42% gaben an, daß den Heimbewohnern ein eigener Bereich zustehe; bei einer Unterbringung in Mehrbettzimmern besteht dieser allerdings bestenfalls darin, daß räumliche Trennungen (z.B. durch einen Paravent) ein gewisses Maß an Privatsphäre sichern sollen.

31% gaben an, daß den Heimbewohnern möglichst viel Freiraum gelassen werde, dies beziehe sich vor allem auf die eigene Gestaltung des Zimmers mit Bildern, Kleinmöbeln etc.

So gibt es auch in der Steiermark Heime, in denen das Halten von eigenen Haustieren zugelassen ist.

Etwa ein Drittel der Heimleiter thematisierte von sich aus die Bedeutung des Respekts, mit welchem den Heimbewohnern begegnet werde. Zu diesem Respekt gehöre auch die Achtung von der Intimsphäre, das Taktgefühl des Personals bei der Körperpflege der Heimbewohner. Etwa 17% sehen es als wichtig an, daß die Heimbewohner auch die Möglichkeit haben, ihr Zimmer abzuschließen und daß das Personal immer anklopft, bevor es ein Zimmer betritt.

Auf die Frage, ob es für Heimbewohner die Möglichkeit gibt, Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Erotik auszuleben, gaben 19% der Heimleiter keine Antwort. 56% antworteten mit "ja", 11% mit "zum Teil" und 11% mit "nein" bzw. "kein Bedarf".

Während einige Heimleiter in ihren Antworten Unverständnis für diese Frage signalisierten, gab es auch selbstkritische Hinweise darauf, daß man anfangs mit dem Phänomen des "3. Frühlings" Probleme gehabt hätte und auch das Pflegepersonal nicht immer sehr verständig war, doch daß man heute liberaler darüber dächte.

 

Personalsituation

Ausbildung der Heimleiter

6% der befragten Heimleiter machten zu dieser Frage keine Angaben. 18% der Befragten gaben an, direkt im Heim angelernt worden zu sein. 31% haben eine Ausbildung als Alten- oder Pflegehelfer, als diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester sind 38% der Befragten ausgebildet. Eine sonstige Ausbildung im Sozialbereich wie z.B. Sozialmanagement, Sozialarbeit, Hospizausbildung u.ä. erhielten 17% der befragten Heimleiter, 33% der Befragten sind im kaufmännischen Bereich ausgebildet oder legten die Verwaltungsdienstprüfung ab. Nur 4% absolvierten ein Studium (zwei Personen studierten Pädagogik, eine Betriebswirtschaftslehre und eine Theologie). Von den 36% der Heimleiter, die eine sonstige Ausbildung angaben, entfällt ein Viertel auf eine Ausbildung im Gastgewerbe. Ansonsten wurden diverse Ausbildungen genannt z.B. verschiedene Lehrberufe wie Bäcker, Tischler, Friseur, Masseur etc.

Grafik 19: Ausbildung der Heimleiter. (36)

Gut 40% der Heimleiter haben nur eine Ausbildung. Ein knappes Drittel der Befragten absolvierte zwei Ausbildungen und ein Fünftel hat drei oder mehr Ausbildungen.

Grafik 20: Wieviele Ausbildungen haben die Heimleiter?

Exkurs: Neue Ausbildungsmodelle

Entsprechend dem Bedarf nach adäquaten Ausbildungsmöglichkeiten für Führungsfunktionen im Pflegebereich sind nun an der Karl-Franzens-Universität in Graz zwei völlig neue Initiativen gesetzt worden.

Bereits mit Beginn des Wintersemesters 1999/2000 wird der "Universitätslehrgang für Interdisziplinäre Gerontologie" angeboten.

Ferner erhielt der Grazer "Verein Bildungsinnovationen im Gesundheitswesen (BIG)" mit 1.9.1999 die Berechtigung, den Lehrgang "Führungsaufgaben in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens" als "Lehrgang universitären Charakters" einzurichten. Die Ausbildung wird mit der Verleihung des Titels "Akademischer Leiter (bzw. Leiterin) des Pflegedienstes" abgeschlossen werden. (37)

 

Anzahl der Heimbewohner in den einzelnen Pflegestufen

Insgesamt sind von den befragten Heimen 4% Altenwohnheime, 47% Pflegeheime und ebenfalls 47% Altenwohnheime mit Pflegeplätzen.

Zum Zeitpunkt der Befragung wohnten in diesen Heimen 348 Personen auf Wohnplätzen, 2.751 Personen auf Pflegeplätzen und 970 Personen auf Wohnplätzen mit Pflege. Dies entspricht einem Mittelwert von 4 Wohnplätzen, 33 Pflegeplätzen und 12 Wohnplätzen mit Pflege. (38)

Grafik 21: Durchschnittliche Anzahl der Heimbewohner.

Beschäftigtenzahl in den Heimen

Grafik 22: Durchschnittliche Beschäftigtenzahl.

Sachwalterschaft

Gegenüberstellung geistig verwirrte Heimbewohner und Fälle von Sachwalterschaft

Es ist auffällig, daß ein Großteil der geistig verwirrten Heimbewohner keinen Sachwalter hat. In 35% der Heime muß der Großteil der geistig verwirrten Heimbewohner (75–100%) ohne Sachwalter auskommen. In nur 11% der Heime ist das Verhältnis geistig verwirrter Heimbewohner und die Anzahl der Sachwalterschaften ausgeglichen. 

Probleme bei der Betreuung geistig Verwirrter

Auf diese Frage gaben 22% der befragten Heimleiter keine Antwort, weitere 39% gaben an, daß sie keinerlei Probleme bei der Betreuung geistig verwirrter Heimbewohner hätten. Die Antwort "Heimflucht" wurde von 20% der Befragten angegeben, d.h. die Heimbewohner verlassen immer wieder das Heim und finden sich dann nicht mehr zurecht. Auch Orientierungsschwierigkeiten innerhalb des Heimes fallen unter diese Rubrik. 19% sehen es als großes Problem, daß diese Heimbewohner ständig beaufsichtigt und auch beschäftigt werden müssen. 21% gaben sonstige Probleme an, wie z.B. aggressives Verhalten dieser Heimbewohner, Unverständnis der anderen Heimbewohner, hoher Zeitaufwand für die Betreuung und damit verbunden Personalmangel und mangelnde psychologische Ausbildung des Personals.

Grafik 23: Geistig verwirrte Heimbewohner. (39)

Zufriedenheit mit der steirischen Seniorenpolitik

In den zwei nachfolgenden Darstellungen sollen in Kurzform die Änderungswünsche der Heimleiter bezüglich der steirischen Seniorenpolitik aufgezeigt werden.

Darstellung 2: Welche Wünsche und Vorschläge gibt es an die Politik?

Wünsche und Vorschläge an die Politik (40) %
k.A. 46%
Finanzierung den Aufwendungen entsprechend 20%
Verfahrensbeschleunigung bei Anträgen 6%
technische Gegebenheiten überbewertet 6%
verbesserte Zusammenarbeit 6%
Pflegestufeneinteilung reformieren 4%
Praktiker mehr einbeziehen 4%
Bewilligungsverf. f. neue Heime umgestalten 3%
Freies Heimwahlrecht 3%
jährliche Anpassung der Tagessätze 2%
verstärkte Medienpräsenz 2%
Gleichstellung priv. u. öffentl. Heime 2%
Gewerbeauflagen zu streng 1%
Kostenübernahme f. Mitarbeiterschulung 1%
Höherer Stellenwert der Heime 1%
Sonstige 7%

"Langwierige Einstufungsverfahren müssen verkürzt werden: Derzeit verstirbt häufig ein Bewohner früher, bevor die höhere Einstufung bewilligt und auch bezahlt wird. Die nachträglich ausbezahlte "Erhöhungsdifferenz von z.B. Stufe 3 auf 6" erhalten dann die Angehörigen und nicht jene, die die höhere Pflegeleistung erbringen mußten (meist sehr personalintensiv)." (41)

 

"Die Kategorisierung (1–3) der steirischen Pflegeheime soll in Zukunft in 2 Bereichen nach objektiven Kriterien erfolgen:
1. bauliche Gegebenheiten
2. Pflege-Konzept/-Pflege- und Betreuungs – Ablauf"
(42)

 

Änderung rechtlicher Vorschriften (43) %
k.A 51%
realitätsnaher Personalschlüssel 12%
Diskrepanz Pflegeheimgesetz u. GuKG (44) 10%
problematische Pflegegeldeinstufung 4%
mehr Kontrollen 3%
Neuregelung d. Pflegegeld-Ruhebetrages 3%
Gleichstellung aller Heime 3%
Vertretbare Arbeitszeitregelung 2%
Kollektivvertrag f. Heime 2%
vereinheitlichte Sozialhilfegesetze f. Ö. 2%
Pflegegelderhöhungsanträge vom Heim 1%
Richtlinie f. Pflegeheimgesetze 1%
Sachwalterbestellung – Mängel 1%
leichter durchführbare Auflagen 1%
weniger Steuern 1%
mehr Eigenverantwortlichkeit 1%
Sonstige 13%

 

"Es besteht ein dringender Bedarf an Koordination und Kooperation zwischen den verantwortlichen Stellen für
a) das Steiermärkische Pflegeheimgesetz ... Landesgesetz und
b) das Gesetz für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (GuKG)... Bundesgesetz

(Derzeit sind beide Gesetze Antagonisten und stiften viel Verwirrung bei den Betreibern von Pflegeheimen.)" (45)

 

Zusammenfassung und Ausblick

Die Motivation zu dieser Studie war es, die Lebenssituationen älterer Menschen in der Steiermark darzustellen. Dazu dienten Interviews, die mit älteren Menschen und mit Leitern steirischer Heime gemacht wurden.

Im ersten Teil dieser Studie wurden viele Unterschiede zwischen der Lebenssituation und dem Alltag älterer Menschen in Stadt und Land sichtbar. So wirkt sich beispielsweise das Problem der sich dramatisch verschlechternden Nahversorgung am Land weit deutlicher aus als in den Städten. Doch nicht nur in dieser materiellen Frage gibt es Handlungsbedarf, auch im klimatischen Bereich des Miteinanders der Generationen sind Verbesserungen anzustreben, denn 45% der befragten älteren Menschen meinten, daß es Verständigungsprobleme zwischen jung und alt gibt. Es lohnt sich also, über Aktivitäten, nachzudenken, die das intergenerative Verständnis stärken.

Interessant ist der Umstand, daß sich ein relativ großer Prozentsatz älterer Menschen keinesfalls einen Pflegeplatz in einem Heim wünscht. Zu diesem Ergebnis aus der ersten Interviewserie passen durchaus die Angaben der Leiter steirischer Heime, wonach der Zugang ins Heim nur zu rund einem Drittel auf der freien Entscheidung der Heimbewohner beruhe, und daß nur etwa 41% der Heimbewohner vor ihrem Eintritt in das Heim, dieses bereits besichtigt hätten.

Die Befragung der Heimleiter brachte auch den Hinweis darauf, daß es sehr viele Heimbewohner gibt, die zwar geistig verwirrt, aber nicht besachwaltert sind. Dies wirft die juristische Frage auf, wer in diesen Fällen mit welchem Recht die tatsächlich notwendigen Entscheidungen trifft.

Wie weit das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung und der Schutz der Intimität auch für ältere Menschen im Alltag eines Heimes sichergestellt ist, läßt sich aus den Antworten auf die Fragen nach der Wahrung der Privatsphäre von Heimbewohnern nicht eindeutig generell beantworten. Gerade dies ist aber für die Lebensqualität in einem Heim durchaus wichtig, wo es nicht nur auf die durch Qualitätssiegel verbrieften baulichen und materiellen Ausstattungen ankommt, sondern auch auf die quantitativ schwerer erfaßbaren Fragen des emotionalen Klimas (Respekt, Zuwendung etc.).

Im Lichte der Befragungsergebnisse laßt sich die erst jüngst von Barta und Ganner erhobene Forderung (46) unterstützen, wonach ein Katalog von bundesweit geltenden Persönlichkeitsrechten für ältere Menschen entwickelt werden sollte, welcher unter anderem auch unabhängige Heimanwaltschaften zur Diskussion stellt.

Es ist auch die von den Heimleitern monierte Vereinheitlichung von Rechtsvorschriften anzustreben.

Abschließend sei aber auch das erfreuliche Engagement steirischer Heimleiter anerkannt, die zu 70% angaben, ständig durch regelmäßige Teambesprechungen und Einzelgespräche sowohl mit dem Personal als auch mit den Heimbewohnern bemüht zu sein, die Wünsche der Heimbewohner und des Personals umzusetzen.

1 Siehe dazu im Detail: SCHÖPFER G.: Problems of data protection and the right of private individuals from the point of view of the „Oral History Archive“ in Graz. In: GENET Philippe (Hg.), Standarisation et échange des bases de données historiques. Paris 1988, S. 125 ff.
2 Es wurden 153 steirische Heime angeschrieben, wobei 89 den Fragebogen retournierten. Dies ergibt eine Rücklaufquote von 58 %.
3 ROSENMAYR L.: Altern im Lebenslauf. Soziale Position, Konflikt und Liebe in den späten Jahren. Göttingen, Zürich 1996. S. 17ff.
4 RINGVORLESUNG „ALTWERDEN, ALTSEIN IN DER STEIERMARK – LUST ODER LAST?, an der Karl-Franzens-Universität Sommersemester, Graz 1998.
5 Das Seniorenbüro der Stadt Graz wurde im Jahr 1996 eingerichtet und steht seitdem allen älteren Menschen der Steiermark zur Verfügung. Das Seniorenbüro versteht sich als überparteiliche Beratungs-, Informations- und Koordinationsstelle für alle seniorenrelevanten Bereiche. Das Büro ist Montag bis Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr besetzt und befindet sich in Graz, Schmiedgasse 26 (Amtshaus-Durchgang; Tel.: 0316/872-3009).
6 Interview mit Frau Dr. Erika Horn, OHA–WISOG Graz, AL 1948.
7 Der Fragebogen wurde in sieben Themenbereiche gegliedert. Der erste Themenbereich behandelte den Übergang von der Arbeitswelt in die Pension.
8 Mehrfachnennungen waren hier möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
9 Die Kategorie „keine Angabe“ (abgekürzt „k.A.“) bedeutet, daß sie zwar die Frage bejahten, aber keine näheren Angaben zu den Zielen gemacht wurden. Mehrfachnennungen waren hier möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
10 Wir danken der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten, Außenstelle Graz für diese statistische Mitteilung vom 2.2.1999.
11 Es wurden 178 Interviews in der Stadt und 71 Interviews am Land geführt. Die Abkürzung „ä.M.“, in der Grafik, steht für „ältere Menschen“.
12 Bei der Kategorie „Sonstiges“ wurden folgende Erwartungen älterer Menschen an die Gesellschaft (jeweils mit einer Nennung) genannt: Sicherheit, Ruhe, es soll so bleiben wie es ist, zukunftsorientiertes Denken, die Jugend soll den Glauben bewahren usw.). Andererseits glauben ältere Menschen, daß von ihnen folgendes erwartet wird (wieder Kategorie „Sonstiges“): Ältere Menschen sollten sich der Zeit anpassen, Zufriedenheit, ältere Menschen sollen in Frieden mit Nachbarn leben, ältere Menschen sollen bei Wahlen die richtige Partei wählen, ältere Menschen sollen nicht grantig sein usw. Die Spaltensummen ergeben mehr als 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren.
13 Die Kategorie „Sonstiges“ beinhaltet: jung u. alt sollen sparen (7 Nennungen), Pensionen besser verteilen (6 Nennungen), Volkspension (4 Nennungen), Gehaltsstaffelung – in jungen Jahren höheres Einkommen und dann Absenken (2 Nennungen), bei Zeiten sterben (2 Nennungen) usw. Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
14 BM für Arbeit, Gesundheit und Soziales: Älter werden in Österreich, Wien 1999, S. 29 ff.
15 Mehrfachnennungen waren hier möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
16 Z.B. Gemeinde St. Kathrein/Offenegg
17 Vgl. dazu: STROBL L.: Der selbständige Lebensmitteleinzelhändler als Nahversorger in der Steiermark – Historische Entwicklung und Ansätze zur Erhaltung in der Zukunft. Dissertation an der SOWI-Fakultät Graz, 1999.
18 Siehe in diesem Band die Studie von SAMMER G./RÖSCHEL G. Seite 201 – 240.
19 Weiters wurden angegeben: Schwimmen 17%, Gymnastik 15%, Handarbeiten/Basteln 14%, Spazierengehen 12%, Garten/Blumen 11%. Unter den sonstigen Hobbys wurde Karten spielen (16 Nennungen), aktiv Musik betreiben (14 Nennungen), Kreuzworträtsel lösen (14 Nennungen), Fernsehen (8 Nennungen), Oma sein bzw. mit Enkelkinder Spazierengehen (jeweils 1 Nennung) usw. angegeben. Da hier Mehrfachnennungen möglich waren, ergibt die Summe mehr als 100%.
20 Die Kategorie „Kultur“ beinhaltet den Besuch von Oper, Theater, Aufführungen von Theatergruppen, Konzerte und Lesungen. Die Kategorie „Sonstiges“ beinhaltet Feuerwehrfeste und Vorträge verschiedenster Art.
21 Mehrfachnennungen waren hier möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
22 Die Kategorie „Sonstiges“ beinhaltet (jeweils mit einer Nennung): Vitalität, daß die Jugend Sport betreibt, die Einstellung zum Leben, daß man von der Jugend lernen kann, Ernsthaftigkeit usw. Da Mehrfachnennungen möglich waren, ergibt die Summe mehr als 100%.
23 Vgl. BURGER E.: Ageing. Die Alterungswelle in der Steiermark. In: Steirische Statistiken, Heft 1/1992, 36. Jahrgang, Graz 1992. HALLER M./HÖLLINGER F.: Sozialstruktur Steiermark 1991. Basisdaten zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur der Steiermark und ihrer Entwicklung von 1961 bis 2031. Graz, 1994, S. 10.
  Siehe dazu in diesem Band auch die Studie von Hansjörg SCHREYER, S. 149–199
  ROSENMAYR L./MAJCE G.: Was können die Generationen einander bieten? Zweifel und Hoffnungen für das kommende Jahrhundert. Grundlagenpapier zur internationalen Fachkonferenz „Altern in Europa: Generationensolidarität – Eine Basis des sozialen Zusammenhalts. Wien November 1998 (= ROSENMAYR/MAJCE, Generationen).
  MAJCE Gerhard: Generationenbeziehungen in Österreich. Erste Studienergebnisse. Grundlagenpapier zur internationalen Fachkonferenz „Altern in Europa: Generationensolidarität – Eine Basis des sozialen Zusammenhalts. Wien November 1998.
24 Zitiert in ROSENMAYR/MAJCE, Generationen.
25 KYTIR J./MÜNZ R.: Alter und Pflege. Argumente für eine soziale Absicherung des Pflegerisikos. Berlin, 1992, S. IX.
26 Bei den sonstigen Einrichtungen wurden die Volkshilfe, das Rote Kreuz, die Seniorenvereine, Krankenhäuser, die Kirche usw. genannt.
27 Schon im Heim lebende Personen und die Kategorie „ja, selbstverständlich“ wurden nicht berücksichtigt (n = 212).
28 Siehe dazu auch die Ausführungen im zweiten Teil dieser Studie (Kapitel: Zugang in das Heim und Zufriedenheit im Heim).
29 Vgl. KYTIR J./MÜNZ R.: Alter und Pflege: Argumente für eine soziale Absicherung des Pflegerisikos. Berlin, 1992, S. 92 ff.
30 vgl. dazu Sozialreferat der Steiermärkischen Landesregierung: Steirischer Bedarfs- und Entwicklungsplan für pflegebedürftige Menschen, Graz 1997. S. 62 ff und Kytir J./Münz R. (Hg.): Alter und Pflege. Argumente für eine soziale Absicherung des Pflegerisikos. Berlin 1992.
31 Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
32 Eine erste Patientenanwaltschaft gibt es in Bruck/Mur.
33 Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
34 Unter die Rubrik „Sonstige“ fallen das Rote Kreuz, das Sozialamt, politische Organisationen, die Volkshilfe u.ä. Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
35 Siehe dazu RINGEL E.: Das Alter wagen, Wege zu einem erfüllten Lebensabend, 2. Aufl., München 1995, S. 70 ff.
36 Die Abkürzung in der Grafik „DGKS“ steht für „Diplom Gesundheits- und Krankenschwester“. Da Mehrfachnennungen möglich waren, ergibt die Summe mehr als 100%.
37 BGBl. II 1999/253.
38 Die Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 15. Mai 1995 über den Personalschlüssel regelt den qualitativen und quantitativen Einsatz von Personal in einem Pflegeheim. Vergleiche dazu auch FEEBERGER G./HOLZER G.: Das steirische Pflegeheim. Rechtliche Rahmenbedingungen – Bestand – Zukunft, S. 303 – 309.
39 Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
40 Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
41 Fragebogen Nummer 10, Beiblatt S. 1
42 Fragebogen Nummer 10, Beiblatt S. 1
43 Mehrfachnennungen waren möglich, daher ergibt die Summe mehr als 100%.
44 Die Abkürzung steht für Gesetz für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe.
45 Fragebogen Nummer 10, Beiblatt S. 2
46 BARTA H. – GANNER M. (Hg.), Alter, Recht und Gesellschaft – Rechtliche Rahmenbedingungen der Alten- und Pflegebetreuung, Innsbruck 1998, S.174 ff.

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